Mittwoch, 10. Januar 2024

6.1.2024 Abschied

Millionenstadt und Insel, und trotzdem gibt es genug Platz, um problemlos mit Radkartons durch's Zentrum und zum Flughafen zu fahren. Die großen Straßen haben alle 6-10 Spuren, keiner beschwert sich, wenn wir eine davon beanspruchen, und die ca 25 km Küstenradweg sind so breit wie in Deutschland die Straßen. 
Zeit und Wetter gestatten uns noch einen Stopp beim Wakepark  
Und ein Bad im warmen Ozean.
Dann gibt's doch noch ein Problem. Der Radweg endet mitten im Airport. Ab hier ist Radfahren mit deutlichen Schildern verboten und auch Schieben durch's Gebäude geht gar nicht. Circa 10x fragen, wie wir zu unserem Terminal kommen sollen, bringt uns nicht weiter. Also bleibt nur die verbotene achtspurige Straße. Schon bald taucht ein blinkendes Polizeimotorrad neben uns auf. Bevor er ärgerlich werden kann, erkläre ich erfreut, dass wir Hilfe brauchen. Ein Kollege taucht auf, sie diskutieren und eskortieren uns dann zum Eingang. Davor, keinesfalls hinter der Tür, darf Helmut dann die Räder zerlegen, und im Karton dürfen sie endlich zum Abflug.

Freitag, 5. Januar 2024

3.1.2024 Tempel, Kathedrale, Bücherei, Traumstrand - das Rad macht's möglich

Buddha Tooth Relic Temple: außen groß und schön, innen 'tausend' Buddhas und ganz viel Gold. Egal ob nun Buddhas Zahn in dem Goldschrein ist, jedenfalls ist er das religiöse Zentrum von Chinatown.
Die Vielfalt der Völker zeigt sich auch in der Vielfalt der Gotteshäuser. Es gibt immerhin 19% Christen, katholisch, protestantisch, orthodoxe, methodistische... 
Die kath. Bischofskirche, Cathedral of the Good Shepard
Gegenüber die Überbleibsel eines Klosters mit Waisenhaus und Schule, beim japanischen Bombenangriff 1942 fast völlig zerstört 
Die National Library bietet Gärten in der 5. und 10. Etage
Und dann lockt die Insel Sentosa 
Nach einer Irrfahrt durch riesige Tunnel, deren Ausfahrt uns direkt ins Zentrum eines Freizeitpark-Rummels führt...
...finden wir endlich den Strand 

Donnerstag, 4. Januar 2024

4.1.2024 Regen, Regen, Regen

Das wichtigste war, Radkartons zu organisieren, ohne werden Räder nicht transportiert. Laut mapy gibt's hier jede Menge Bikeshops. Fünf gab's nicht, der sechste hatte gestern alle entsorgt, aber der siebte war unser Retter.  Gut verpackt und meist unter Dächern kamen sie trocken ins Hostel.
Gute Museen lassen auch Regentage zum Erlebnis werden. Lichtinstallationen in einer riesigen Glasrotunde, eine Ausstellung zu besonderen Bäumen der Insel und vor allem einen beeindruckenden Gang durch die bewegte Geschichte Singapurs hat uns das National Museum geboten. 

Mittwoch, 3. Januar 2024

2.1.2024 Es gibt soo viel zu sehen und alles ist faszinierend

Alle waren schlauer (oder hatten Alternativen), am Abend stand unser Zelt einsam und verlassen.
Am Morgen sah der Park dann so aus und unter den Isomatten stand Wasser. Ein guter Grund, in ein Hostel umzuziehen.
Unterwegs ein zweites Frühstück auf dem Dach der Wasserregeneration, daneben die Entsalzungsanlage. Wenn man 6000 km lang auf Trinkwasser aus Plastikflaschen angewiesen war, weiß man wirklich zu schätzen, dass wir diesen Luxus in jedem Haus haben. Und, kaum zu glauben, Singapur hat das auch geschafft. Jetzt regnet's reichlich, aber letztes Jahr hat es erstmals 27 Tage nicht geregnet. Man hat das alte Hafenbecken im Zentrum der City zum Meer abgetrennt und damit ein riesiges Süßwasserreservoir geschaffen. Die Stadt setzt auf exzellente Bildung - bei PISA immer in allen Bereichen Platz 1 - findet kreative Problemlösungen und setzt sie mutig um. Von Singapur kann die Welt viel lernen.
Zur konsequenten Umsetzung gehören Kontrolle, viele Kameras und drastische Strafen. Bevor der Kaffee getrunken war, tauchte ein Security auf und wies uns freundlich und bestimmt auf das Fahrradverbot hin. Kein Problem, Rad 200 m zurückschieben, keine Strafe, weiter frühstücken.
Das nächste Highlight: Marina Bay Sands. So schön können Hochhäuser sein.
Und wir dürfen einfach rein, in den 57. Stock fahren, den Hotelgästen im Pool zuschauen und im Rundumblick die Stadt bewundern. Ohne Kontrolle, ohne Ticket, dreckig wie wir sind zwischen nobelsten Hotelgästen - hier ist sowas möglich, weil die Schönheit der Stadt nicht den Reichen, sondern den Menschen gehört!
Eine Ausstellung zeigt anschaulich die Stadtentwicklung und -Planung. Immer wieder werden alle aufgefordert, ihre Ideen einzubringen.
Eine Show aus Licht, Wasser und Musik lädt jeden Abend ein, noch mehr zu staunen. Was für ein Geschenk, hier sein zu dürfen.

1.1.2024 Abwechslungsreiches Sightseeing am Neujahrstag

Sightseeing per Rad - in der Ruhe des Neujahrstages ein entspanntes Vergnügen.
Auf dem Dach auf dem Gebäude der Marina Barrage fliegen Drachen und Seifenblasen besonders gut. Darunter gibt's eine lohnende Ausstellung zur Nachhaltigkeit in Singapur. Es ist verblüffend, wie der Stadtstaat in wenigen Jahrzehnten zur Zukunftsstadt gereift ist. Bei 5,6 Mio Einwohnern 7,5 Mio Bäume und für jeden Einwohner 66 qm Grünfläche, das ist auf begrenztem Inselraum schon beachtlich.
Überall gibt's kreative Ideen. Müll wird so recycelt und bearbeitet, dass die in Würfel gepressten Reste der Landgewinnung dienen. Sie sind die Grundlage einer neuen Insel.
Inmitten der Moderne hat auch die Tradition ihren Raum wie hier in Chinatown...
...oder in den vielen Skulpturen, die wie Fotos an alte Zeiten erinnern
Selbst riesige Malls können schön sein 
Die Projektion ist bewegt, Kinder versuchen, auf die Figuren zu hüpfen 


31.12.2023 Silvester in Singapur

Dauerregen sorgte für einen völlig untypischen Silvestertag. Am Vormittag haben wir gelernt, dass auch ein Flughafen richtig schön sein kann. Schon die Anfahrt könnte kaum schöner sein, ca 20 km auf dem East Coast Parkway immer am Meer entlang, bester Radweg vorbei am Wasserskisee, extrem Skateboard, Bicyclepark... bis zum Dinosaurierweg direkt in den Airport. 
Dort gab's zwar weder Radkartons noch Emirates zwecks Flugbuchung, dafür ist der Airport beeindruckend schön.
Da Singapur voller Touristen und Regen war, gefiel es uns an diesem Abend in unserem Zelt am besten.

Dienstag, 2. Januar 2024

30.12.2023 Über die Grenze in die Zukunft gestolpert

Jede Grenze hat andere Herausforderungen - hier ging's zusammen mit 100000 (?), die zur Arbeit von Malaysia nach Singapur fuhren, auf ca 10spuriger Grenzanlage über einen Damm auf der Autobahn in eine 5,6 Mio Stadt. Natürlich wussten wir dank guter Planung, dass wir immer den Motorrädern folgen und zweimal kurz auf die Spur "ohne Motor" müssen. Eigentlich ganz einfach: zuerst den Ausreisestempel, dann zur Einreise. Aber dort wollte man nicht unseren Pass, sondern unsere online -Registrierung. Davon stand nichts im Netz. Dummerweise musste eine lange Motorradschlange wegen uns warten - der Weg war so schmal, dass Überholen oder Wenden unmöglich war -, bis ein Officer uns abholte und zu einer Kollegin geleitete. Dort konnten wir uns Registrieren und wurden per Mail für 90 Tage aufgenommen. 
Dann haben wir ein Fahrradverbotsschild falsch verstanden und sind etliche Kilometer und über einige Ausfahrten auf einer verbotenen Autobahn gefahren. 
Danach haben wir einen Campingplatz gesucht, aber den gab's wohl nicht. Und immer mit der Angst, etwas falsch zu machen, weil das in Singapur streng kontrolliert wird und richtig teuer ist.
Und so ging's weiter. Nachdem wir den ganzen Staat in 50 km von Nord nach Süd und weiter nach Westen durchquert hatten, waren wir endlich am Sandstrand, wo man zelten darf. Sehr schön, kostenfrei, mit Duschen/Toiletten/Trinkwasser, also perfekt. Man muss sich nur registrieren. Leider braucht man dazu Internet - haben wir von freundlichen Menschen bekommen - und eine Fin-Nummer. Die hat hier jeder, aber wir nicht. Inzwischen war's fast Abend, die Stadt war übervoll, wir hatten kein Zimmer, also die nächste Gebotsübertretung: wir haben unser Zelt aufgebaut und sind erst mal geschwommen -teaumhaft.