Samstag, 6. Dezember 2025

6.12.2025 Ein schönes Stück Küstenstraße

Es wird hügelig, die Ebene ist durchquert, der Anti-Atlas beginnt, die südlichste Gebirgskette. Die Hügel sind noch nicht hoch, aber von vielen Flusstälern durchzogen. Alle sind staubtrocken. Nur ein einziges scheint Wasser zu haben:
Erstaunlich, wie sehr sich die Augen nach nur einer Woche über dieses Grün freuen.Das Highlight ist der Bogen von Legzira, die wohl schönste Felsformation des Landes. 

Freitag, 5. Dezember 2025

5.12.2025 Weiter nach Südwesten zum Atlantik

Zunächst geht's zügig vorwärts auf der Nationalstraße RN 1. Dank breiter Seitenstreifen und rücksichtsvoller LKW Fahrer ist das Radfahren recht angenehm, aber es ist sehr laut. Also testen wir mal die Nebenstraßen:weitgehend geteert mit grobem Asphalt, schmal, aber kaum Autos, hügelig und ruhig. Fazit: auch gut.
Wenn das der fruchtbarste Teil Marokkos ist, wie mag dann der Rest aussehen? Wovon leben die Menschen in solchen Dörfern? Und wie mag sich hier erst der Sommer anfühlen?
Hier und da sieht es so aus, als könnte man dem Boden vielleicht doch etwas abtrotzen.
Die Wüste kommt näher.
Eine Familie braucht Hilfe, Vater, Mutter zwei Kinder und ein Koffer auf einem Moped. Leider kann unsere Luftpumpe nichts ausrichten bei einem geplatzten Reifen.

Donnerstag, 4. Dezember 2025

4.12.2025 Taroudant - ein Stück echtes Marokko

Die alte Oasenstadt wirkt so stabil, umgeben von einer 8 km langen, bis zu 9 m hohen und 300 Jahre alten Lehm-Stadtmauer. Dabei hat sie eine bewegte Geschichte hinter sich. Schon 1030 Hauptstadt eines Scheich-Fürstentums, oft umkämpft mit wechselnden Herrschern, als Handelszentrum am Kreuzungspunkt verschiedener Karawanenrouten reich geworden, kurzzeitig vor Marrakesch Landeshauptstadt, Blütezeit durch Gold- und Sklavenhandel, 1912 Zentrum des Widerstands gegen Franzosen... Heute kann man in den Gassen und Märkten ein Stück echtes Marokko erleben.

Mittwoch, 3. Dezember 2025

3.12.2025 Vom Atlasgebirge in die Souss-Ebene

Draußen ist die Nacht frostig mit bitterkaltem kräftigen Wind, drinnen dank Gas-Heizpilz im Schlafraum wohlig warm. Bei einem tollen Frühstück am Kaminfeuer können wir Wärme tanken für die 30 km Abfahrt in Serpentinen, mit nur wenigen Baustellen und fast autofrei. Mein Kälteschutz: doppelte Socken, Radhose+Thermoleggins+Regenhose, Wollshirt+Radshirt+Fleecejacke+Weste+Regenjacke, Buff+Kapuze+Helm, doppelte Handschuhe.
Zum Glück wird oben die Sonne schnell kräftiger.
Die Souss-Ebene gehört zu den fruchtbarsten Regionen Marokkos, mit Zitrusfrüchten, Getreide, Wein, Oliven... Uns zeigt sie sich eher karg und trocken. Hinter ellenlangen Mauern kann man manchmal Orangenplantagen erahnen.
Viel Verkehr auf der Hauptstraße N 7, aber gut zu fahren.
Endlich ein Baumarkt, und Helmut kann für die nächste Panne Vorsorge treffen:

Dienstag, 2. Dezember 2025

2.12.2025. Auf dem Tizi n'Test (2093 m)

Auf 2000 hm, drei Kilometer vor der Passhöhe, ist mein Hinterrad platt. Ventilschaden! Zum Glück gegen 14.00, also schön warm, zum Pech findet Helmut den Sicherheitsadapter nicht, mit dem man das Rad ausbauen kann. 
Nach diversen Versuchen mit dem vorhandenen Werkzeug und dem von mehreren angehaltenen Autos ausgeliehenen bleibt nur Schieben. Drei Kilometer weiter hält ein Auto, lädt mich und mein Rad ein und fährt zur nächsten Auberge. Helmut folgt per Rad. Alle sind extrem hilfsbereit, aber niemand hat eine Metallsäge. Helmut findet wie immer eine Lösung:
Man kann das Hinterrad auch ausbauen, ohne die Achse zu lösen, indem man es mitsamt der verschiebbaren Ausfallenden ausbaut. Das ist zwar etwas kompliziert und umständlich, geht letztendlich aber auch. Trotzdem suche ich mir eine Metallsäge irgendwo und löse das Problem dauerhaft. Ersatz dafür habe ich dabei.
Honig, Orangenöl, Butter, Minztee... Gute Voraussetzungen für den weiteren Anstieg 
Sieht warm aus, aber im Schatten ist's noch gefroren. Beim Warten an der Baustelle dürfen wir uns mit ans Feuer am Straßenrand stellen.Immer wieder diese erschreckenden Folgen des ErdbebensJe höher, desto schöner 

Montag, 1. Dezember 2025

1.12.2025 Ganz schön herausfordernd

Die "schönste Passstraße im Atlasgebirge"  geht viel rauf, manchmal abwärts und hat ganz viele Baustellen. Durch ein Erdbeben sind viele Bergdörfer zerstört, manche Menschen sind offensichtlich in Wohncontainer umgesiedelt - die Moschee auch.Die Straße ist ein ständiger Wechsel von schon, noch nicht und aktuell restauriert. Wir haben doppelt Glück: nur wenige Autos sind unterwegs und Räder kommen überall durch - bisher.
An einem Tag kann man hier alle Jahreszeiten erleben. 

30.11.2025 Endlich auf's Rad

Nach einer langen Nacht ist es bis 7 Uhr  finster und kalt, ab 8 scheint die Sonne und man kann radfahren - endlich. In Marrakesch sind die Straßen ruhig am Sonntag und die Stadt sehr schön. Das wissen wir von einer früheren Tour von Marrakesch nach Portugal. Jetzt zieht's uns nach Süden, ins Atlasgebirge. Die Bedingungen sind perfekt, ideale Tagestemperatur 18-20 Grad, kräftiger Sonnenschein und gute Straße Richtung Tizi n'Test, dem schönsten Pass im Atlas, 2100 m hoch und 135 km und 2500 hm entfernt.
Scheinbar ist Olivenerntezeit, eine Kraftaktion mit langem Schlagstock
und weil wir so interessiert zuschauen, wird uns gleich eine Kostprobe angeboten - einfach köstlich 
PS: Kann mir jemand verraten, wie ich Blogger bitten kann, die Hochformat Bilder nicht zu kippen?

30.11.2025 Der lange Weg nach Marrakesch - letzter Teil

Die Busfahrt war wirklich sehr gut, nur blöd, wenn man plötzlich nachts in Casablanca geweckt wird, weil man umsteigen muss, und im Halbschlaf blitzschnell alles zusammenpacken muss. Beim bereitstehenden Bus ist das Gepäckfach randvoll, aber nach kaum einer halben Stunde kommt der nächste. Und für die Wartezeit stellt uns jemand zwei Stühle nach draußen.
Die Organisation ist perfekt und alle um uns sind hilfsbereit und freundlich. So landen wir um 1.03 wohlbehalten am Busbahnhof in Marrakesch. Blöde Zeit, da bleibt nur der Warteraum mit lauten Fernsehern und viel Zigarettenqualm, aber draußen ist's einfach zu kalt. Nicht Fliegen hat seinen Preis: Di 6.58 - So 1.03 von Tübingen bis Marrakesch, das kann sich nicht jeder leisten.

29.11.2025 Tatsächlich in Afrika

Spanien ist ganz schön gebirgig
viel los zwischen Europa und Afrika Tatsächlich sind wir am Samstag Mittag nach 42 Stunden auf dem wunderbar ruhigen Mittelmeer in Afrika, aber dummerweise in Tanger Med, 50 km östlich von Tanger. Den Einreisestempel haben wir auf dem Schiff bekommen, daher konnten wir ohne weitere Kontrollen einfach losradeln. Schnell hielt ein Taxifahrer, der die Räder auf's Dach packte und uns und 10 Taschen zum Busbahnhof in Tanger brachte (für 400 MAD/40€. Dirham gab's am Automat im Busbahnhof, also schon zwei unkomplizierte Lösungen. Der nächster Bus nach Marrakesch fuhr in 2 min  und nahm die Räder aufrecht unten im Bus mit. Leider war es einer der Busse, die man laut Reiseführer nicht nehmen soll: alt, oft kaputt, oft Unfälle, hält überall, braucht ewig. Aber mit Rädern ist man eh nicht wählerisch, und 42€ für zwei Personen, zwei Räder und 10 Taschen, da zweifelt man nicht lange.