Mittwoch 15.11.
Besuch bei den Jesuiten. Gleich zwei
Weltkulturerbe-Stätten lagen quasi am Weg, die Jesuitenmissionen
Jesus de Tavarangüe und La Santísima Trinidad de Paraná. Sowohl
hier in Südparaguay als auch in Argentinien, Brasilien und Bolivien
haben die Jesuiten ab 1609 riesige Anlagen errichtet, um die
Indigenas dort bei ihren Klöstern anzusiedeln. Dabei verfolgten sie
mehrere Ziele: die Menschen waren geschützt vor Sklavenjägern und
Großgrundbesitzern, sie wurden missioniert, das Urchristentum sollte
hier lebendig werden und ihre Kultur wurde erhalten und gefördert.
So gaben sie den Sprachen der Indigenas eine Schrift, errichteten
Schulen und Werkstätten, lehrten die Menschen Handwerke, Ackerbau
und Viehzucht. In Trinidad z.B. lebten bis zu 4000 Menschen. Diese
Gemeinwesen waren nicht den Kolonialherren, sondern direkt dem
spanischen König unterstellt. Die „Jesuitenstaaten“, in denen die
Kultur und Würde der Indigenas geachtet wurde, wurden von den
Kolonialherren auf Dauer nicht geduldet und so wurden die Jesuiten
1767 vertrieben.
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