Montag, 13. November 2023

14.11.2023 Bildung

Am Highway reizt mich ein Blick nach links, genauer hinzuschauen
Sofort kommt eine freundliche Lehrerin heraus und stellt sich meinen neugierigen Fragen:
- ja, der Unterricht findet in Englisch statt
- die Kinder sind 3-10 Jahre
- andere Fächer gibt es hier nicht. Der Unterricht dauert täglich drei Stunden, danach gehen sie in die Khmer-Schule
- die Frage, ob sie auch lesen und schreiben lernen, bleibt offen - wohl eher nicht
- sie legen keinen Wert auf Grammatik... Hello, how are you? What's your name, die Zahlen bis 10... soll reichen, um Interesse und Neugier zu wecken
- die Eltern der Kinder können alle kein Englisch
- das Schulgeld sei "nicht so hoch"
- die Regierung bekommt jeden Monat einen Bericht, ansonsten ist die Schule unabhängig
Da wir täglich 1000 mal hören "Hello, what's your name" und auf Nachfragen keine Antwort bekommen, scheint die Fortsetzung des Unterrichts nicht möglich. Die meisten Kinder gehen in Tempel-Schulen. Da gibt's wohl keine Englischlehrer.
Ich erzähle der freundlichen Lehrerin, dass ich Englisch für wichtig halte, damit für alle Menschen Begegnung und Austausch möglich wird und dass ich Kennenlernen für eine Voraussetzung für Frieden in der Welt halte. Diese These beantwortet sie mit lächelndem Schweigen. In einem Land, wo endlich keine Franzosen, Vietnamesen, US-Amerikaner, Russen, Chinesen, UNO... mehr bestimmen, wie Kambodschaner zu leben haben, denkt man wohl weniger über Völkerverständigung nach.

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