Sonntag, 25. Dezember 2016

Sonntag, 25.12
Gestern Abend konnten wir erleben, wie die Nicas Weihnachten feiern. Auf dem zentralen Platz vor der Kathedrale wurde der Rummel immer intensiver: Karussels, originalgroße
Plastik-Tiere (Pferde, Rinder...), auf denen Kinder fotografiert wurden, zum gleichen Zweck Weihnachtsmänner vor Schneekulissen, jede Menge Imbissangebote (20 x Eis, 10 x Hot Dog, Zuckerwatte, Pizza, Süßigkeiten....), große Stelzen-Figuren, die zu lauten Trommelrhythmen tanzten, Trampolins, Weihnachtsmann-Blinkmützen, Luftballons, Musik..., Rummelplatz eben, und dazwischen immer mehr Menschen. Viele Kinder schienen ihre Geschenke mitgebracht zu haben: Rollschuhe, Blinkschuhe (obwohl geschlossene Schuhe viel zu warm sind), Fahrzeuge.... Daneben die Kathedrale mit an 3 Seiten weit offenen Portalen, so dass der Lärm ungedämpft herein konnte. Um 8 sollte die Christmette beginnen, aber zunächst wurde ein Rosenkranz gebetet. Dann folgte der Einzug mit Kardinal, vielen Priestern, Seminaristen, Ministranten, Lektoren, Weihrauch, eigentlich festlich. Das Beste war ein Chor, der mit Gitarrenbegleitung mehrstimmig einheimische Weihnachtslieder sang. Einfach richtig gut gesungen, und alle haben mitgesungen. Es gab sogar „Stille Nacht“ und „Adeste fideles“, der Rest war für uns unbekannt. Übel 1 war der Lärm, so dass ich keinen Satz verstanden habe, und Übel 2, dass die Leute von draußen permanent durch die Kirche schlenderten, mit Handy, Essen, Trinken... Beliebt waren Fotos vor einem großen Marmor(?)-Löwen, der dummerweise genau neben dem Hauptaltar liegt, und die Besichtigung der Krippe auf der anderen Seite des Altars. Dennoch: sowohl Christmette mitfeiern können als auch auf den Stufen sitzen und einfach Weihnachten in Nicaragua beobachten hat uns sehr gefallen. Zum Abschluss gab es noch einen Brauch, den man bei uns nicht kennt. Das Jesuskind, das noch nicht in der Krippe lag, wurde vom Kardinal gehalten, und ALLE kamen vor und küssten die Puppe - ging ziemlich lang - und dann endlich wurde das Kind in die Krippe gelegt.
Bis wir dann zum Hostel schlenderten, war die Stadt immer voller geworden. So selbstverständlich wie man bei uns Weihnachten zu Hause feiert, so selbstverständlich scheint hier niemand zu Hause zu sein.
Heute gab's dann einen „Ruhetag“: Ausschlafen und dann zum 20 km entfernten Pazifikstrand radeln: feiner dunkler flacher Sandstrand mit ordentlichen Wellen. Aber selbst da gilt: gegen 11 Uhr ist die Sonne so intensiv, dass man lieber rein möchte. Gut, wenn man ein schönes Hostel hat.

Die größte Kathedrale Zentralamerikas
...und der Aufbau des Weihnachtsrummels davor


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