Sonntag, 25.12
Gestern Abend konnten wir erleben, wie
die Nicas Weihnachten feiern. Auf dem zentralen Platz vor der
Kathedrale wurde der Rummel immer intensiver: Karussels,
originalgroße
Plastik-Tiere (Pferde, Rinder...), auf
denen Kinder fotografiert wurden, zum gleichen Zweck
Weihnachtsmänner vor Schneekulissen, jede Menge Imbissangebote (20 x
Eis, 10 x Hot Dog, Zuckerwatte, Pizza, Süßigkeiten....), große
Stelzen-Figuren, die zu lauten Trommelrhythmen tanzten, Trampolins,
Weihnachtsmann-Blinkmützen, Luftballons, Musik..., Rummelplatz eben,
und dazwischen immer mehr Menschen. Viele Kinder schienen ihre
Geschenke mitgebracht zu haben: Rollschuhe, Blinkschuhe (obwohl
geschlossene Schuhe viel zu warm sind), Fahrzeuge.... Daneben die
Kathedrale mit an 3 Seiten weit offenen Portalen, so dass der Lärm
ungedämpft herein konnte. Um 8 sollte die Christmette beginnen, aber
zunächst wurde ein Rosenkranz gebetet. Dann folgte der Einzug mit
Kardinal, vielen Priestern, Seminaristen, Ministranten, Lektoren,
Weihrauch, eigentlich festlich. Das Beste war ein Chor, der mit
Gitarrenbegleitung mehrstimmig einheimische Weihnachtslieder sang.
Einfach richtig gut gesungen, und alle haben mitgesungen. Es gab
sogar „Stille Nacht“ und „Adeste fideles“, der Rest war für
uns unbekannt. Übel 1 war der Lärm, so dass ich keinen Satz
verstanden habe, und Übel 2, dass die Leute von draußen permanent
durch die Kirche schlenderten, mit Handy, Essen, Trinken... Beliebt
waren Fotos vor einem großen Marmor(?)-Löwen, der dummerweise genau
neben dem Hauptaltar liegt, und die Besichtigung der Krippe auf der
anderen Seite des Altars. Dennoch: sowohl Christmette mitfeiern
können als auch auf den Stufen sitzen und einfach Weihnachten in
Nicaragua beobachten hat uns sehr gefallen. Zum Abschluss gab es noch
einen Brauch, den man bei uns nicht kennt. Das Jesuskind, das noch
nicht in der Krippe lag, wurde vom Kardinal gehalten, und ALLE kamen
vor und küssten die Puppe - ging ziemlich lang - und dann endlich
wurde das Kind in die Krippe gelegt.
Bis wir dann zum Hostel schlenderten,
war die Stadt immer voller geworden. So selbstverständlich wie man
bei uns Weihnachten zu Hause feiert, so selbstverständlich scheint
hier niemand zu Hause zu sein.
Heute gab's dann einen „Ruhetag“:
Ausschlafen und dann zum 20 km entfernten Pazifikstrand radeln:
feiner dunkler flacher Sandstrand mit ordentlichen Wellen. Aber
selbst da gilt: gegen 11 Uhr ist die Sonne so intensiv, dass man
lieber rein möchte. Gut, wenn man ein schönes Hostel hat.
Die größte Kathedrale Zentralamerikas |
...und der Aufbau des Weihnachtsrummels davor |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen