Mittwoch, 30.11.
Der Tag beginnt erst mal mit einer
Überraschung: Wir haben die falsche Zeit. Wir stehen wie gewohnt um
6 Uhr auf, aber es ist erst 5. Muss ja wohl schon seit der letzten
Grenze, also seit 4 Tagen so sein, aber wo braucht man schon die
Zeit?
Noch etwas Neues am frühen Morgen:
Nebel – zunächst im Flusstal und dann auf den 16 km zur Grenze
nach Guatemala auch im Wald. Dazu sehr schwül, wie gehabt.
An der Grenze durften wir 80 Belize$, also 40 US$ zahlen und wir wurden ungefähr 10 mal von einem zum anderen geschickt, mal mit, mal ohne Räder, bis wir alle notwendigen Stempel im Pass hatten. In Guatemala war das alles so locker, dass Helmut schon mal jenseits der Grenze Richtung Stadt unterwegs war, was keinen außer mir interessierte. Wir haben uns dann doch lieber die Einreise stempeln lassen. Erstmals brauchten wir keinerlei Formulare ausfüllen, und die Räder wurden auch nirgendwo eingetragen. Angenehm!
Schon nach wenigen Kilometern konnten
wir feststellen: Guatemala gefällt uns. Die Straßen sind wieder
glatt, mit Mittel- und Seitenstreifen, und angenehm leer und ruhig,
und die Autofahrer sind sehr rücksichtsvoll. Außerdem passt es uns
gut, dass die Versorgung wieder einfach ist. Überall, wo Menschen
sind, auch im kleinsten Dorf, gibt es Comedores, einfache Stände
oder Hütten, in denen Verschiedenes angeboten wird, das neugierig
und satt macht. Heute war es aber sooo heiß, dass wir unterwegs nur
eine Papaja essen konnten – und natürlich Eis.
Außerdem fällt auf, dass wir direkt
nach dem Grenzort durch hochgewachsenen Urwald fahren – Schatten!
Kaum 10 km nach der Grenze müssem wir anhalten, weil wir unseren
Ohren nicht trauen: rundherum dröhnendes Gebrüll, das wir zuerst
nicht einordnen können, das sich aber schnell als Umgangssprache der
Brüllaffen herausstellt. Dieses Geräusch begleitet uns auf den
weiteren 20 km unserer Wegstrecke.
Der freundliche Verkäufer zeigt uns, wie man Papaya isst |
Bei einer Kaffeepause am Wegesrand
saßen wir in der Freiluft-Werkstatt eines Hängematten-Produzenten,
der uns stolz den gesamten Produktionsablauf vorführte.
Gelandet sind wir heute in El Remate,
einem Touri-Dorf am Lago Peten Itza, in einem schönen
Holzhaus-Hostal, wo wir die einzigen Gäste sind. Neue
Preiskategorie: 80 Qetzal, etwa 11-12 € für 2 Personen. Morgen
geht’s nach Tikal.
Hallo ihr fleißigen Radler. Nachdem es uns nun doch mit einigen Schwierigkeiten gelungen ist Kommentare zu schreiben, seit herzlich gegrüßt von Roswitha und Dieter. Schön, dass ihr uns durch "fast" tägliche Berichte und Bilder an euren Abenteuern teilhaben lasst. Kann mir vorstellen, daß das auch nicht immer so flott von der Hand geht, denn nach einem langen Tag auf dem Rad und dies bei dieser Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit, hätte ich da auch nicht immer Lust zu. Allein bei dem Gedanken an erwähnte Luftfeuchtigkeit bricht mir (Dieter) schon hier im kühlen Runzhausen der Schweiß aus. Finde aber gut, das ihr euch da diszipliniert, denn wer weiß: vielleicht wird da ja ein Bestseller draus. Und bei den fleißigen Kilometern, die ihr täglich hinlegt, sind wir auch guter Dinge, dass ihr "die Welt" schaffen werdet, zumal euch selbst im Fahrradklau benannten Kube selbige nicht entwendet wurden. Wir denken oft an euch und wünschen euch auch weiterhin eine gute, sichere und ereignisreiche Zeit.
AntwortenLöschen