Montag, 16.10.
Der Sandsturm hatte uns eine gute Weile
in Atem gehalten und der Sand war so fein, dass es für ihn kein
Problem war, durch die Moskitogitter ins Zelt zu gelangen. Wir
standen zwar etwas im Schutz des Hotels, das hat aber nicht so viel
geholfen.
Wir sind morgens etwa weitere 10 km auf
den Salar hinausgefahren bis zu einer Stelle, an der das erste
Salzhotel der Welt steht und auf einem Podest viele Fahnen aus aller
Welt von den Besuchern aufgehängt wurden. Genau hier wurden wir mal
wieder interviewt und gefilmt, diesmal von einem Brasilianer, für
eine Internet-Reportage. Leider fehlte unsere deutsche Fahne und
unsere kleine vom Rad wollten wir nicht opfern. Der Nächste, der
hierher reisen möchte, wird gebeten, eine mitzunehmen.
Der Salar ist eine Augenweide: soweit
das Auge reicht, nichts als Salz. Es ist unbedingt erforderlich, gute
Sonnenbrillen zu tragen und auch unter dem Hut etwas gegen
Sonnenbrand zu tun. Die Sonne wird ungemein reflektiert, ähnlich wie
im ewigen Eis. Unter den Fahrrädern klingt es, als ob man Baiser
zerdrückt.
Der Salzsee misst etwa 135km x 165km,
die Salzschicht ist bis 30 m dick und der See 100-200 m tief. Der
Salar de Uyuni birgt übrigens das neue Inka-Gold, da die automobile
Zukunft im E-Auto steckt.
Dieser Salzsee ist nicht nur der
Größte, er enthält auch das größte Lithiumvorkommen der Welt.
Ohne das funktioniert die Batterieproduktion nicht. Es bleibt zu
hoffen, dass die Bürger Boliviens von dieser finanziellen Aussicht
auch etwas profitieren und nicht so betrogen werden wie bei den
Gold- und Silberminen. Würde man allerdings den See komplett der
Rohstoffgewinnung preisgeben, wäre auch die einzige wirkliche
Attraktion Boliviens für den Tourismus fort. Daher sind bis jetzt
erst 4% der Fläche für den Abbau freigegeben.
das älteste aus Salz gebaute Hotel |
unterwegs wie so oft einige Windhosen, zum Glück immer mit Abstand |
und endlich mal wieder ein Tourenradler, Ross aus USA, seit 2,5 Jahren unterwegs mit originellen Radtaschen |
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