Samstag, 20.4.
Stadtrundfahrt per Rad, zu fast allen 20 von der Touri empfohlenen Sehenswürdigkeiten. Der Gesamteindruck: keine Touristen, nichts wirklich Altes, alles im Einheitsstil. Kein Wunder, denn die eigentlich sehr alte Stadt wurde völlig zerstört, 1940 durch ein schreckliches Erdbeben, und dann noch deutsche Bomben. Schön sind aber die vielen Parks und Kirchen. Die sind bemerkenswert. Am Samstagvormittag ist fast in allen, die wir ansehen, Gottesdienst. Dort will man keine Menschen in Anoraks und Radhosen. Nach hilflosen und abweisenden Blicken der Anwesenden kommt eine Frau zu uns zum Eingang und erklärt in Deutsch, dass sie hier Regeln haben und wir so nicht in die Kirche können. Ich versuche, mein Haupt mit dem Buff zu bedecken, aber: „zu klein“. Eine Frau reicht mir ein Kopftuch, eine andere einen Wickelrock. So darf ich bis zur nächsten Schwelle, also bis zum Ende des Vorraums, und kann so dem Gottesdienst folgen. Aber zum Segen, der jedem einzeln erteilt wird, darf ich nicht vor. Nun ja, Regeln sind schließlich wichtig!
Überraschend ist, dass auch später, nach dem Gottesdienst, viele Menschen jeden Alters in die Kirchen gehen und dort vor den Ikonen beten, sie küssen, Kerzen anzünden... alles sehr respektvoll. Und nicht nur alte Frauen, genauso Männer jeden Alters, Jugendliche, Eltern mit ihren Kindern und Babys – Religion wird wohl tatsächlich gelebt hier.
|
die farbenfrohen Kirchen heben sich ab vom sonst allgegenwärtigen Betongrau |
|
vor der Kirche: morgen ist hier Palmsonntag |
|
Stefan cel Mare, bedeutender Herrscher um 1500, bis heute Symbol nationaler Identität |
|
die Sowjetherrschaft dauerte bis 1991 - man sieht's überall |
|
früher ein bedeutender Circus, heute Dino-Museum |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen