Dienstag, 8. November 2016


Freitag, 04.11.
Wir sind heute ein gutes Stück vorngekommen und ca. 80 km bis Bayamo geradelt. Es ging zu Beginn noch ca. 20 km durch gut hügeliges Gelände, aber danach wurde es langsam flacher.
Der Straßenzustand hat sich auch deutlich gebessert.
Kuba zeigt sich auch heute wieder von seiner sehr grünen Seite. Sehr üppiges Wachstum und gut ausgebaute Agrarwirtschaft. Zuckerrohrplantagen wechseln mit Bananen- oder Mandarinenplantagen. Dazwischen ist die ganze Insel mit einer großen Vielzahl an unterschiedlichsten Palmen bewachsen, aber nicht so, wie wir es immer fürchten. Hier ist nicht die ganze Agrarwirtschaft auf Palmöl ausgelegt, hier werden Kokosnüsse geerntet und gegessen.
Alles ist in großen Kombinaten organisiert, Planwirtschaft eben.
Die Helden der Revolution begleiten uns durch den Tag.

Bayamo ist die zweitälteste Stadt Kubas und Ausgangspunkt politischer Revolten. Cespedes hat als Großgrundbesitzer 1868 seine eigenen Sklaven befreit und zum Kampf gegen die Spanier aufgefordert. Hier ist die Baymese, die Nationalhymne Kubas, entstanden. Ein hübscher Ort mit karibischer Leichtigkeit. Die Sonne brennt sehr, es ist gut, früh aufzustehen und um 7 Uhr mit dem Sonnenaufgang loszufahren.


Dann noch ein Lebensmittellieferant auf kubanische Art. Vielleicht auch ein Schweinesuchbild:
wo ist das Schwein?

Samstag, 05.11 .
Und es geht weiter. Heute sind wir etwa 80km bis Las Tunas gefahren. Die ersten 50 km gingen sehr gut. Wir stehen früh auf und radeln noch mit der Kühle, und das Frühstück war hervorragend: 4 Platten mit aufgeschnittenem Obst (Bananen, Mandarinen, Grapefruit, Orangen und etwas Dunkelrotes), super kalter süßer feiner Fruchtsaft undefinierbar, Toast, Omelett, Käse, Wurst, Gurken, Kaffee (sehr schwarz), das alles serviert auf der Dachterrasse, schön bewachsen, von Weintrauben umrankt.
Danach hat der Wind gewechselt und es tauchen immer wieder größere Straßenschäden auf.
Auch wird es heute unerträglich heiß, so dass wir froh sind, am frühen Nachmittag in einem klimatisierten Casa entspannen zu können.
Inzwischen wissen wir, wie das hier mit dem Internet funktioniert. Man kauft eine Karte und geht in den zentralen öffentlichen Park. Dort kann jeder mit seinem Zugang surfen, solange er bezahlt hat. ( 2 $ pro Std.)

Sonntag, 6.11.
Sonntag in Kuba, das heißt ruhigere Straßen, weniger LKWs, dafür viele Familienausflüge per Kutsche oder Fahrrad. Offensichtlich nimmt man zum Familientreffen gerne ein Tier mit: Hahn, Schwein, Ziege... Während wir noch überlegen, wie das geht, Schweinetransport auf einem Brett hinten auf dem Fahrrad ohne jede Kühlung, merken wir plötzlich, dass wir das falsch verstanden haben. Zwei liegend festgebundene Schweine unterhalten sich laut und deutlich, während wir vorbeiradeln. Samstagabend ist Zeit für Straßenfeste. Alles ist abgesperrt, mit Tischen und Stühlen ausstaffiert und alle 20 Meter dreht sich ein Schwein am Spieß. Man feiert das Ende der Arbeitswoche.

An Irmgard: Ich habe oft den Eindruck, ich würde durch Tansania touren. Gut, keine Giraffen oder Elefanten, aber der Lebensstil, also Häuser, Geschäfte, Farben, Leben auf der Straße und die fröhliche Zufriedenheit der Menschen sind sehr sehr ähnlich.

An Dagmar: Danke für deine Erzählungen und Erklärungen im Vorfeld. Vieles kann ich so besser verstehen.

An Johanna und Tobias: Danke für euren super Straßenatlas. Er leistet täglich gute Dienste.

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