Montag, 14.11.
Da die Strecke bis Havanna nichts
Spannendes bietet, haben wir heute die Autobahn genommen: 6spurig mit
großzügigen Seitenstreifen, alles wenig befahren und von
Fahrrädern, Kutschen und Fußgängern genutzt. Am Ende haben wir
wegen der Hitze von 39 Grad die Seite gewechselt, weil gegenüber der
Seitenstreifen oft Schatten bot. Solches Geisterfahren störte
niemanden, auch nicht die Polizisten, höchstens die Hühner, die wir
manchmal bei ihrem Spaziergang auf der Autobahn störten. Unterwegs
waren wir hungrig, hatten aber keine Lust auf Touristenrestaurants.
Daher fragten wir in einem Dorf nach einer Cafeteria. Gab es nicht,
aber der freundliche Herr nahm uns mit ins nächste Haus und ließ
seine Frau für Kaffe und Essen sorgen. Derweil versuchten wir
Kommunikation. Helmut wurde der Hof gezeigt: 6 Schweine, etliche
Hühner, Truthähne und seine besondere Delikatesse, die Bisamratten,
dazu viele Früchte. Ich bekam die Familie im Fotoalbum präsentiert:
viele kitschige Fotografenbilder von Tochter und Enkelin in
Venezuela.Wir probierten frisch gepflückte Kaffeebohnen, knackig,
aromatisch, und eine Frucht, sehr schmackhaft mit viel Vitamin E und
C. Dann servierten sie Kaffee, Brot mit Fleisch und Omelette und
frischen eiskalten Fruchtsaft. Köstlich! Vor dem Haus war viel los.
Das einzige Telefon des Dorfes stand dort und klingelte häufig. Die
Frau schrie laut in Richtung Dorf, und kurz später erschien jemand
und bekam die notierte Telefonnummer. Zeitweise stand man Schlange
dort. Außerdem wurde mir selbst gehäkelte Kleidung zum Kauf
angeboten – nicht mein Stil!
Nach 115 km sind wir in Güines, einer
Stadt ganz ohne Touris und entsprechend ohne Casas. Auf der Suche
nach einem Zimmer schickte man uns an den Stadtrand und führte uns
zu einem Haus, das sich per Preisliste als Stundenhotel erwies. Nach
einer Weile verstand der Eigentümer, dass wir bis morgen bleiben
wollen. Nette Leute, sauberes Zimmer, und Frühstück gibt’s auch
noch. Alles gut!
auf der Autobahn |
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