Donnerstag, 17. November 2016

Montag, 14.11.
Da die Strecke bis Havanna nichts Spannendes bietet, haben wir heute die Autobahn genommen: 6spurig mit großzügigen Seitenstreifen, alles wenig befahren und von Fahrrädern, Kutschen und Fußgängern genutzt. Am Ende haben wir wegen der Hitze von 39 Grad die Seite gewechselt, weil gegenüber der Seitenstreifen oft Schatten bot. Solches Geisterfahren störte niemanden, auch nicht die Polizisten, höchstens die Hühner, die wir manchmal bei ihrem Spaziergang auf der Autobahn störten. Unterwegs waren wir hungrig, hatten aber keine Lust auf Touristenrestaurants. Daher fragten wir in einem Dorf nach einer Cafeteria. Gab es nicht, aber der freundliche Herr nahm uns mit ins nächste Haus und ließ seine Frau für Kaffe und Essen sorgen. Derweil versuchten wir Kommunikation. Helmut wurde der Hof gezeigt: 6 Schweine, etliche Hühner, Truthähne und seine besondere Delikatesse, die Bisamratten, dazu viele Früchte. Ich bekam die Familie im Fotoalbum präsentiert: viele kitschige Fotografenbilder von Tochter und Enkelin in Venezuela.Wir probierten frisch gepflückte Kaffeebohnen, knackig, aromatisch, und eine Frucht, sehr schmackhaft mit viel Vitamin E und C. Dann servierten sie Kaffee, Brot mit Fleisch und Omelette und frischen eiskalten Fruchtsaft. Köstlich! Vor dem Haus war viel los. Das einzige Telefon des Dorfes stand dort und klingelte häufig. Die Frau schrie laut in Richtung Dorf, und kurz später erschien jemand und bekam die notierte Telefonnummer. Zeitweise stand man Schlange dort. Außerdem wurde mir selbst gehäkelte Kleidung zum Kauf angeboten – nicht mein Stil!
Nach 115 km sind wir in Güines, einer Stadt ganz ohne Touris und entsprechend ohne Casas. Auf der Suche nach einem Zimmer schickte man uns an den Stadtrand und führte uns zu einem Haus, das sich per Preisliste als Stundenhotel erwies. Nach einer Weile verstand der Eigentümer, dass wir bis morgen bleiben wollen. Nette Leute, sauberes Zimmer, und Frühstück gibt’s auch noch. Alles gut!
auf der Autobahn






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