Samstag, 21. Januar 2017

Samstag, 21.1.
Eine Woche sind wir jetzt in Panama City und nun geht unsere Zeit hier dem Ende zu. Wir sind sehr damit beschäftigt gewesen, große Fahrradkartons zu organisieren, in die unsere Räder auch hineinpassen. Hier sind die Fahrräder nicht mit Schutzblechen, Gepäckträgern oder Beleuchtung ausgestattet. So kann man natürlich die Räder sehr viel kleiner verpacken als Neuware. Ein sehr freundlicher Laden hat uns aber dann doch noch was Passendes geben können. Zwischendurch haben wir noch den Nationalpark und Zoo in Summit besucht. Er ist nicht wie ein gewöhnlicher Zoo gestaltet, sondern beherbergt nur die in Zentralamerika tatsächlich vorkommenden Tiere und auch im botanischen Garten findet man nur einheimische Gewächse, wie z.B. einen Bambuswald. 
 
 
 
 
 
 
 
 
Es ist ein besonderes Erlebnis, wie groß und kräftig Bambus wird und welch tolles Klima in ihm herrscht. Da wurde direkt der Wunsch wach, doch endlich unseren Bambusfußboden in Münster zu verlegen. Der wartet dort schon auf uns.
Es ist schon ein eigenartiges Gefühl. Auf der einen Seite freuen wir uns, die Familie und Freunde wiederzusehen, die Hitze auch mal wieder durch etwas Kühle zu ersetzen, auf der anderen Seite wissen wir aber auch nicht, wie wir die Umstellung von nahezu 50 Grad Temperaturunterschied verdauen werden. Die beiden schwedischen Radfahrer, die wir heute im Hostel kennengelernt haben, benutzten sehr oft das Wort crazy. So ist es wohl wirklich. Zum Abschluss noch ein paar Eindrücke aus der Hauptstadt.


 
 
 
 

Dienstag, 17. Januar 2017

Dienstag,16.1.
Heute haben wir den Schleusengroßkomplex Miraflores auf dem Besichtigungsprogramm. Die Schleusen sind in ihrer Ursprungsversion 1914 eröffnet worden. Der Bau wurde von den Franzosen das erste Mal schon 50 Jahre eher begonnen, aber aufgrund der zahlreichen Rückschläge nach einigen Jahren abgebrochen. Hauptgrund waren die vielen Toten durch Malaria und Gelbfieber. Bis zur Fertigstellung sind 22000 Arbeiter ums Leben gekommen. Das Geld war sicher auch ein Grund, das Projekt zu verwerfen. Erst durch die Unabhängigkeit von Kolumbien konnten die USA als Geldgeber und Bauherren ins Boot geholt werden. Bis 1977 hatten die USA aber dann auch die Verwaltungshoheit über den Kanal und damit auch sicher die Einnahmen in ihrer Tasche. Unter Präsident Carter bekamen die Panamesen den Kanal dann übereignet. Es ist ein gigantisches Bauwerk von insgesamt 80 km Länge und 3 großen Schleusenkomplexen. 26 m Höhenunterschied zwischen dem Pazifik und dem Atlantik werden so überwunden. Der Schleusenbetrieb ist so aufwändig, dass maximal 40 Schiffe pro 24 Std. abgefertigt werden können.
 
 
 
 

Montag, 16. Januar 2017

Montag, 15.1.
 
Nach 2 vollen Tagen Suche in Panama City und in Deutschland, fast Vollzeit für 3 Personen, inklusive einem Bus-Ausflug zum Airport, Stunden im Netz und 3maligem Besuch im Reisebüro ist es geschafft: der Rückflug ist gebucht. Wir fliegen Sonntag Abend mit Air France nach Frankfurt. Ein paar Tage wollen wir noch den Kälteschock rauszögern und Einiges hier ansehen. Panama City gefällt uns.
 
 
 


Heute Nachmittag sind wir dann endlich wieder aufs Rad, um von einem kleinen Hügel den Blick auf die Stadt zu genießen: 
 
 
Und dann ging's noch über einen Damm zu einigen Miniinseln im Golf vor der Stadt  

Samstag, 14. Januar 2017

Samstag, 14.01.
 
Nach einer neuen Magen-Darm-Attacke in der Nacht wissen wir am Morgen nicht so genau, ob wir heute fahren können oder nicht. Nach einer Weile wagen wir es dann doch. Es hat Liesel nicht ganz so schlimm erwischt wie das letzte Mal. Wir fahren sehr langsam und es sind auch nur 35 km bis Panama-City.Im Hotel trafen wir zufällig auf dem Flur auch noch ein Tourenradlerpaar aus Holland, die die gleiche Strecke unterwegs sind wie wir. Die beiden haben sich mit einem halben Jahr sehr viel Zeit genommen.
Es ist bis kurz vor der Stadt ein ständiges Auf und Ab, entsetzlich laut, stinkend und voll. Die Straßenränder sind voller den je mit Zivilisationsmüll, keine 50m bis zum nächsten Autoreifen, Scherbenhaufen oder Müllsack.
Aber dann taucht sie auf: Die Brücke „Puente de las Americas“ über den Panamakanal. Ein umwerfender Anblick. Sie ist etwa zwei km lang und hat ca. 60m Durchfahrhöhe. Und ab dort wird die Skyline von Panama sichtbar. Die Brücke ist so stark befahren, eng und gefährlich für uns, dass wir sie lieber schiebend auf dem Gehweg erklommen haben.
 
 

















Der Wechsel von der Panamericana auf den wunderbaren Radweg durch eine Parkanlage an der Uferpromenade war echt krass. Eine sehr freundliche Rennradtruppe zeigt uns dann auch noch den Weg zu unserem Hostel in der Altstadt, besser geht’s nicht.
 
Der schönste Radweg der Welt durch den Pazifik           









Freitag, 13. Januar 2017

Freitag, 13.1.
Die letzte lange Etappe – wir sind 30 km vor dem Kanal. Der Tag begann mit einem Anstieg zum Kraterrand und dann einer Super-Abfahrt, 25 km bis fast zum Meer. Dann hatte uns die Panamericana wieder und es ging wie gehabt rauf und runter mit immer noch mehr Autos.
 
 
 

Donnerstag, 12. Januar 2017

Donnerstag, 12.1.
 
Panama vom Feinsten, heute. Nach 65 km Panamericana, großenteils gegen heftigen Wind, haben wir einen wunderschönen Abstecher gewählt: El Valle, ein bei Panamesen und Touristen sehr beliebtes Ziel. Das Dorf liegt 600 m hoch im Krater eines riesigen erloschenen Vulkans. Die Straße dahin ist so heftig, dass wir die Seniorenvariante genommen haben – ein Pick-Up-Taxi. Schon auf dem Weg nach oben gab es wenig Verkehr, blühende Landschaft, tolle Ausblicke, Urwald, gepflegte Dörfer... El Valle selbst erstreckt sich sehr weitläufig in der 20 km weiten fruchtbaren Kratersenke. 
 

Das Hostel ist top wie die Umgebung: mit Pool und Billiardtisch (hatte ich noch NIE gespielt! War lustig)
Seit Kuba und damit seit ca. 3500km haben wir heute die ersten Tourenradler getroffen. Ein Paar in unserem Alter aus Frankreich, das bis Cancun eine sehr ähnliche Strecke fährt, halt nur anders herum.
Gute Idee!

 

Mittwoch, 11. Januar 2017

Mitwoch, 11.1.
 
Oh, wie schön ist Panama? Das haben wir uns auf der Panamericana öfter gefragt, und heute gab es endlich die Möglichkeit, in einem Bogen ein Stück über Landstraßen zu fahren. Die Strecke reizte sowieso, weil sie an Panamas schönster Kirche vorbei führt. Und so haben wir heute schöne Landschaften gesehen und schöne Dörfer. Im Gegensatz zur Panamericana haben hier alle Menschen Zeit und wirken extrem entspannt, etwa so, als sei heute Sonntag und alle gehen von der Kirche nach Hause. Es gibt viel Wald , Viehweiden und Berge in jeder Höhe. Und irgendwo am Straßenrand standen diese Sträucher. Wächst so Baumwolle? 
 
 
 
Leider waren wir 2 Stunden vor Öffnung bei der Kirche – schade.
 
 
 
Und leider haben wir uns heute zum ersten Mal verfahren. Die Straße, die Google uns angeboten hatte, haben wir einfach übersehen, da sie aussah wie eine schotterige Einfahrt. So sind wir aus Versehen etwa 100 steile und heiße Höhenmeter hoch gefahren, bevor GPS uns den Fehler verraten hat. Den Frust über den anstrengenden 5 km Anstieg konnten wir aber mit einem 500 g Becher Eis in den Griff bekommen.
Panama ist tatsächlich schön, man muss sich aber ins Abseits bewegen und Rundkurse gibt es nicht, lediglich Stichstraßen ab vom Highway, hin und wieder zurück.
 
Bibel mit Rosenkranz - in einem Mini-Restaurant beim 2. Frühstück

Dienstag, 10. Januar 2017

Dienstag, 10.1.
 
Die Autobahn-Baustelle geht weiter, und wir fahren nochmals 50 km auf unserem Super-Radweg:
 
 
Aber die Straße ist sehr hügelig, der Gegenwind wird zum Sturm und es wird immer heißer. Und wir haben ein Problem: zwischen San Felix und Santiago, also etwa 120 km, scheint es kein Dorf mit Übernachtungsmöglichkeiten zu geben. Und diese Distanz ist einfach nicht zu schaffen unter den aktuellen Gegebenheiten. Nach 50 km und etwa 1000 hm ist die Sonne quasi unerträglich und wir entsprechend erschöpft. Da hält vor uns ein Bus nach Santiago. Busse nehmen hier keine Fahrräder mit, höchstens, wenn sie verpackt sind wie für's Flugzeug. Überraschung: 2 Personen + 2 Räder für 75 km macht 8 US$. Santiago scheint hässlich, bietet aber einfache Hotels und Supermärkte. Was will man bei der Hitze mehr? 

Hier gibt es keinerlei Verbotsschilder. Die mit dem roten Rand sind nur Hinweise, wie hier an der Bushaltestelle. Die Schilder mit der Höchstgeschwindigkeit sehen auch so aus, werden aber eh von niemandem beachtet!

Montag, 09.01.
Auch heute ist das Wetter wieder erheblich zu heiß für uns. Wir haben nochmal eine Viertelstunde eher den Tag begonnen und so die gut erträgiche Fahrzeit morgens etwas verlängert, so um 9 Uhr ist dann aber jede Wolke und jeder Schatten herzlich willkommen. Uns kommt heute allerdings sehr gelegen, dass am Feiertag, dem Tag der Märtyrer, an Baustellen nicht gearbeitet wird. So haben wir die eine Hälfte der Autobahn ganz für uns allein und können mal sehr sicher unterwegs sein. Obwohl schon fast alles neu geteert ist, wird hier nichts freigegeben, bevor nicht alles fertig ist. Das ging heute so etwa 75 km und ein Ende ist noch nicht zu sehen. Die Tiere auf der Autobahn sind auch wieder bemerkenswert:
 
 
 
Sonntag, 8.1.
Gestern sind wir nur weiter auf der Panamericana gefahren Richtung Panama, bis Ciudad Neily. Und heute haben wir die letzte Grenze passiert. Man sollte meinen, wir hätten genug Erfahrung jetzt, aber wir haben das Grenzgebäude von Costa Rica übersehen und haben uns für die Einreise nach Panama angestellt. Irgendwann fiel dann auf, dass uns der Ausreisestempel fehlt. Also zurück und mal wieder ein Formular ausfüllen. Dann noch gegenüber je 8 US$ Tax zahlen und wir bekommen den Stempel. Und damit lässt man uns auch nach Panama rein.Wir hatten gelesen, dass manchmal kontrolliert wird, ob man ein Ausreiseticket hat. Haben wir natürlich nicht, aber wir hatten Glück und wurden nicht gefragt.
 
Abschied von Costa Rica...

Zeit für ein kurzes Fazit zu Casta Rica: sehr sympatisch fanden wir, dass nicht überall Bewaffnete rumstanden. Das Land hat in den 60ern sein Militär abgeschafft und steckt das Geld lieber in Sozial- und Umweltprojekte!!! Sympatisch auch das Motto der Ticas: „pura vida“. Aber was versteht der Einzelne wohl darunter? Auf jeden Fall scheint viel und schnell Autofahren wichtig zu sein, was uns eher unangenehm auffiel. Außerdem sind die Menschen reicher als in den 4 Ländern vorher, so dass ganz viel eingezäunt und abgesperrt und von vielen kläffenden Hunden bewacht wird. Alles in allem ist das Land deutlich europäischer als die 4 Länder davor.
Und der erste Eindruck von Panama: noch heißer, die Panamericana ist wieder vierspurig und man scheint sich sehr an den USA zu orientieren. Leider gibt es nur eine Straße von West nach Ost, und das ist die Autobahn.
 
...und Feierabend in David, Panama


Freitag, 6. Januar 2017

Freitag 6.1.
Der Tag begann mit kreolischem Frühstück: Gallo pinto (Reis mit schwarzen Bohnen) mit Omelett, sehr gut, und einem besonders guten Kaffee, der direkt an unserm Tisch aufgegossen wird:
 

 
Dann geht’s in stetem Bergab von 400m immer am Fluss entlang Richtung Meer. Der Rio El General hat über die Jahrtausende einen wunderbares Flusstal geformt.
 
 

 
Selbst der unscheinbaren Ort Palmar Norte bietet uns glänzende Augen-Blicke: