Freitag, 10. Mai 2019

Freitag, 10.5.
Nach 4 Tagen und 130 km kreuz und quer durch die Stadt haben wir unendlich viel Schönes,
Interessantes, Beeindruckendes und Bemerkenswertes gesehen:

Sirene auf dem Altstadt-Marktplatz, Symbolfigur des Stadtwappens, schon 1390 hier dargestellt
Kopernikus, polnische Berühmtheit, lebte in Frombork/Frauenburg an der Ostsee, wird aber auch hier verehrt
Der wohl bekannteste Warschauer, Frederic Chopin, lebte 20 Jahre hier. Sein Herz ruht in der Heilig-Kreuz-Kirche, seine Musik ist hier allgegenwärtig.
Papst Johannes Paul II, Stolz aller Polen, begegnet einem überall.
Gedenkfeier zum Ende des Zweiten Weltkrieg: die "Wichtigen" während der Nationalhymne...
...Zeremoniell mit allen Ehren...
...und Veteranen

Stararchitekten machens möglich: immer größer, immer höher, immer moderner
der brühmte Pädagoge und Leiter des Waisenhauses im Ghetto, Kinderbuchautor, Erfinder des Kinderparlaments und Märtyrer aus Liebe zu den Kindern
Nichts blieb vom Ghetto, wo 350000 Juden zusammengepfercht waren, allein die Grenzen sind im Boden festgehalten.
Der kahle Baum am Pawiak-Gefängnis, Mahnmal für die Deportierten
entscheidender Besuch eines Deutschen am Ghetto-Museum
Denkmal am Umschlagplatz für Juden

interessante Gräber auf dem alten Friedhof
Grabschmuck
Originaltor des jüdischen Friedhofs

schönes Bekenntnis

Lazienski-Park, einer der prachtvollsten Europas
hier bekommt Chopin scharenweise Besuch

Parkbewohner
zwischen Hafen und Weichsel
Paläste und Parks, dicht an dicht

Denkmal vom Warschauer Aufstand 1944
berühmte Tochter Warschaus
Markthallen...
...immer ein netter Besuch
Im Museum des Warschauer Aufstands: Gebet eines 8jährigen Mädchens, das in der Brusttasche des Vater von einer Kugel gestreift wurde
in dieser Lok im Kinderwagen wurden Botschaften unkontrolliert transportiert
die eigene Presse war ein wichtiger Teil des Widerstands
im Stadtteil Praga auf der anderen Weichselseite: nicht zerstört, daher authentischer, ärmer und alternatives Szeneviertel
adieu Warschau

Mittwoch, 8. Mai 2019

Dienstag, 7.5.
Der Tag beginnt mit der Suche nach einer Unterkunft für die letzte Nacht am Freitag. Das Hostel, in dem wir derzeit wohnen, hat nur bis Freitag Platz. Es ist ganz allgemein in Polen etwas schwierig, manche Dinge zu finden, weil nicht immer alles, was drin ist, auch an den Häusern oder zumindest den Haustüren steht. Zudem gibt es häufig nur Zahlenkombinationen an den Klingeln anstelle von Namen. Aber die Stadt ist groß und wir finden ein günstig zum Hauptbahnhof gelegenes Hotel. Der erste Eindruck von Warschau ist: nicht so furchtbar voll mit Menschen und Autos, wie wir das aus Deutschlands Großstädten gewohnt sind, und auch keine offensichtlichen Elendsviertel. Die Stadt wirkt sauber und gepflegt. Für heute haben wir den Kulturpalast und die Altstadtbesichtigung auf dem Programm. Die Altstadt ist nicht so alt, wie man glauben könnte. Sie wurde im Krieg vollkommen zerstört. Um so bemerkenswerter ist es, wie gut der Wiederaufbau gelungen ist. Im Kuturpalast ist vom Kino über Theater und Museen wirklich alles untergebracht, was zum Thema Kultur gehört. Wir besichtigen dort die Außenterasse im 30sten Stockwerk, von wo aus eine grandiose Sicht über die Stadt möglich ist.

Radweg unter der Weichselbrücke - überhaupt gibt es viele Radwege hier
Kultur- und Wissenschaftspalast, optischer Mittelpunkt und Sinnbild des sozialistischen Realismus
Zentralbahnhof und.....
Sigismundsäule, Wahrzeichen der Stadt inmitten der Altstadt, erinnert an den König, der die Hauptstadt von Krakau nach Warschau verlegte

und gegenüber das Schloss
in Deutschland in der Diskussion, hier rasen sie auf den Radwegen
Denkmal des kleinen Soldaten, Symbol des Warschauer Aufstands
der alte Markt, Zentrum der Altstadt

Sonntag, 5. Mai 2019

Sonntag, 5.5. und Montag, 6.5.
Auf der Schnellstraße Richtung Warschau, immer gegen den Wind.

Samstag, 4. Mai 2019

Samstag, 4.5.
Weißrussland-Frust: 3 Versuche, nach Weißrussland zu kommen – alle gescheitert. Zuerst haben wir es an einem kleineren Grenzübergang versucht, etwa 40 km südlich von Brest. Dem polnischen Beamten mussten wir hartnäckig erklären, dass man seit letztem Jahr ohne Visum für 10 Tage in die Region Brest einreisen darf, Nach zwei Telefongesprächen musste er uns schließlich glauben und wünschte uns eine gute Reise. Jenseits des Bug, schon hinter Mauer und Stacheldraht, wurde der „Checkpoint-Master“ von weit her an die erste Schranke geholt. Der erklärte uns immerhin in Englisch, dass hier nur Autos durchfahren dürfen. Unseren Wunsch, ein Auto zu bitten, uns und die Räder mitzunehmen, konnte er nicht erfüllen, da es verboten ist, zwischen Polen und Weißrussland ins Auto zu steigen. Das müsse auf polnischem Boden geschehen. Also zurück und die strenge und langwierige EU-Einreisezeremonie ertragen. Leider wollte an dieser Grenze kaum jemand rüber, so dass wir nicht auf ein großes leeres Auto hoffen konnten. Daher sind wir 40 km nach Norden geradelt zu Versuch zwei: Der Zug. Aber am Bahnhof erfuhren wir, dass es nur zwei Züge am Tag gibt, und 8 Stunden warten wollten wir nicht. Also 5 km zurück zum Hauptgrenzübergang. Dort fanden wir schnell ein geeignetes Auto mit hilfsbereitem Fahrer, der die Räder einlud und uns im Auto davor unterbrachte. Nach den üblichen 2 Stunden waren wir so aus Polen ausgereist und wieder an der weißrussischen ersten Schranke. Diesmal wurde uns in russisch erklärt, dass wir nur mit Voucher einer Reisegruppe einreisen könnten. Dass wir nicht zu einer Reisegruppe gehören, ist ein unüberwindliches Problem. Jetzt reicht's uns. Wir waren per Rad in allen ca 50 Ländern Europas, außer 1. Malta – zu klein, als dass ein Flug dorthin lohnen würde – und 2. Weißrussland – da will man uns nicht reinlassen. Schade!

Heute keine Bilder, weil wir die meiste Zeit in Grenzanlagen verbracht haben.
Freitag, 3.5.
In Polen gestaltet sich die Suche nach einer geeigneten Unterkunft etwas schwierig. Die vorhandenen sind entweder voll oder geschlossen. Gestern Abend haben wir nur mit viel Mühe ein Ferienhaus für eine Nacht bekommen können und heute ist es wieder ähnlich schwer gewesen. Allerdings hatten wir heute das Glück, Bernhard zu treffen. Bernhard ist aus Berlin nach Wlodawa umgesiedelt, weil er dort mit seiner Rente nicht leben kann und hier mit 1300 € zu den Reichsten der Stadt gehört. Er ist inzwischen 80 Jahre alt und hat sich sehr bemüht, uns weiter zu helfen, mit Erfolg. Der „green Velo“ führt uns immer parallel entlang des Bug und ist ein Gedicht. Er führt immer durch recht einsame Wälder oder Felder und geht immer mal wieder durch ein Dorf. Zudem ist er überwiegend sehr gut asphaltiert und es gibt kaum Autoverkehr, das erste kam nach 10 km. Nun ist heute Feiertag, mal sehen, ob es morgen anders ist.

Hier scheint das Storchen-Paradies zu sein: Fast auf jedem Mast ein bewohntes Nest mit Nachwuchs
im Wechsel wird vor Hirschen und Radfahrern gewarnt
der Bug - eine schöne Grenze

der Green Velo führt etwa 2000 km durch den Osten Polens

Donnerstag, 2.5.
Oh, wie ist das schwierig, in die EU zu kommen. Nach sonnigen 60 km Ukraine – nach insgesamt einer Woche und 550 km - kamen wir fröhlich an die Grenze nach Polen und wurden erst mal gestoppt. Immerhin eine Grenzbeamtin sprach Englisch und erklärte uns, dass diese Grenze nur für Autos passierbar sei. Eigentlich gebe es eine Grenze, die für Radfahrer möglich ist, 250 km südlich, aber die sei geschlossen. Ukrainische Radfahrer fahren nicht in ein anderes Land. Dabei hatte man uns problemlos einreisen lassen. Nach einer Menge Ratlosigkeit und einem Telefongespräch schlug sie vor, so lange zu warten, bis uns ein Auto mitnehmen könnte. Alle großen Autos waren voll besetzt, aber nach ca 2 Stunden kam ein Transporter, ein freundlicher Mann mit Sohn, da passten wir mit Rädern dazu. Und dann dauerte es noch 2 weitere Stunden, bis etwa 6 Passkontrollen, Zoll, Versicherung, Auto- und Gepäckkontrollen erledigt waren. Auf drei Spuren waren je etwa 10 Haltepunkte, alle mit Ampeln und Schranken gesichert. Danach waren wir endlich in Polen. Ähnliche Kontrollen hatten wir bisher nur in Russland erlebt.

Letzte Eindrücke in der Ukraine: