Donnerstag, 30. November 2023

30.11.2023 Das hätte schief gehen können

Das ist das Bild des Tages: mein Rucksack. 
Als wir nach 115 km im Resort einchecken wollen, fehlt in meiner Lenkertasche der Rucksack und damit vor allem Reisepass und Kreditkarte. Sofort ist mir klar, dass ich ihn 20 km vorher in einem kleinen Straßenrestaurant neben mir auf den Boden gestellt hatte. Meistens sitzen wir neben den Rädern und er bleibt an seinem Platz. Manchmal liegt er auch neben mir auf dem Tisch. Nur heute saßen wir weiter weg und der Tisch war zu klein. 
Der Resort-Inhaber sagt nur "come with me" und fährt mit Helmut die Strecke zurück. Dort war der Rucksack noch niemandem aufgefallen. Welche Erleichterung! Ich fühle mich hier immer und überall so sicher, dass ich nicht wirklich an Diebstahl geglaubt habe. Aber ohne Pass, das wäre schon eine mittlere Katastrophe.
Sein Kommentar: "Whenever I can help I do this".

Mittwoch, 29. November 2023

29.11.2023 Myanmar - so nah und so unnahbar

Myanmar kennenzulernen ist kaum möglich. Seit Tagen haben wir Informationen gesammelt, aber alles war voll von Widersprüchen und offenen Fragen. Klar war, dass die meisten Grenzübergänge für Ausländer zu sind. Aber in Ranong gibt's ein Schlupfloch:
Die äußerste Südspitze ist Freihandelszone und mit einem Tagesvisum erreichbar. Also war unser Plan, eine etwa 20 km - Rundtour durch Stadt und Dörfer zu machen, dann über eine kilometerlange Holzbrücke auf eine Insel und dort zum Strand am Indischen Ozean. 
Hier in der Immigration-Halle haben der thailändische Beamte, ein Bootsführer und andere debattiert, mit dem Ergebnis: Leider ist es nicht erlaubt, mit Rädern einzureisen. Aber ohne wollten wir nicht. Schade! (Das haben wir schon einmal erlebt, in Belarus)
Immerhin schön, dass für die Bewohner beider Seiten die Grenze wenigstens etwas geöffnet ist. Einige Kilometer von Ranong waren wie ein riesiger Markt.

Dienstag, 28. November 2023

28.11.2023 Abschied vom Chinesischen Meer

Mit einem Spaziergang am Strand haben wir uns gestern Abend vom Chinesischen Meer verabschiedet. Heute ging's nach Westen.
Der Vollmond im November ist Anlass für das Lichterfest Loy Krathong, wo mit leuchtenden Flößen und Ballons überall in Thailand und auch in den Nachbarländern am Wasser gefeiert wird. Leider ist der Termin wohl nicht eindeutig. Unsere Vorfreude wird bei der Ankunft in Kra Buri enttäuscht - hier hat man schon gestern das Ende der Regenzeit gefeiert.
Endlich wird der Plastikwahn eingeschränkt: Es gibt Refill-Automaten am Straßenrand, praktisch und billig (1 Baht/3 Cent pro Liter). Bei Tüten sieht's noch ganz anders aus. Nichts, das nicht in Tüten und mit anderen Tüten in Tüten kommt. Nur mit energischem Einsatz können wir das verhindern.
Kaum zu glauben, das ist mitten in der Stadt.
Ein erster Blick rüber nach Myanmar
und ein richtig gutes Buffet auf dem Markt am Grenzfluss 

Montag, 27. November 2023

27.11.2023 Kautschukernte

Am frühen Morgen schleppen mehrere Menschen schwere Eimer durch den Wald. Das macht neugierig.
Genaues Hinsehen zeigt, dass an jedem Baum eine Schale befestigt ist.
So also wird Kautschuk = Latex geerntet. Nachts werden die Bäume mit einer scharfen Sichel angeritzt, dann bluten sie etwa drei Stunden lang den Milchsaft aus und der muss, bevor es warm wird, eingesammelt werden. 
Trotz blöder Arbeitszeit und üblem Gestank scheint das ein lohnendes Geschäft zu sein. Thailand ist mit großem Abstand Export - Weltmeister mit mehr als drei Milliarden Tonnen im Jahr. Daraus werden hauptsächlich Autoreifen gemacht, aber auch Isoliermaterial, Handschuhe und Kondome.
Für das Frühstück im Guesthouse fahren wir immer zu früh los, aber heute hat man uns diese netten Päckchen mitgegeben.
Das rechte ist ein geleeartiger Block, der mit Sicherheit Bananen und Kokos enthält, dunkle Beeren und???
Links ist Reis mit was in Rotkohlfarbe, geschmacklich nicht zu definieren, darauf in Honig karamellisierte Kokosraspeln - sehr lecker.

Sonntag, 26. November 2023

26.11.2023 Kokosnüsse

Stundenlang verläuft die Küstenstraße zwischen Kokospalmen, nur hin und wieder von Dörfern unterbrochen. An den sehr hohen Bäumen, auf dem Boden darunter, an Straßenständen, in Restaurants, auf Halden... überall sehen wir die grünen, hellbraunen, dunkelbraunen klobigen Früchte. 
Die Kokospalmen leisten gute Dienste: Kokosmilch und Kokosöl aus den Früchten, Holzkohle aus den Schalen, Matratzen und Dämmmaterial aus den Fasern, Möbel und Baumaterial aus dem Holz und Dächer aus den Blättern.
Die Verwertung der Früchte erfordert harte Arbeit und einen kritischen Blick.
In Anbau, Produktion und Export arbeiten mehr als 2 Millionen Menschen. 2 Milliarden Kokosnüsse jährlich sind ein wichtiger Wirtschaftszweig und ein großer Beitrag zur gesunden Ernährung.
Nur 12 km bis Myanmar an Thailands schmalster Stelle, aber leider sind Ausländer nicht willkommen.
Polizeiposten am Wegesrand
Pool und Strand, und scheinbar nur für uns - schön ist's hier.

Samstag, 25. November 2023

25.11.2023 Radfahren in Thailand ist einfach und abwechslungsreich

Es ist ganz erstaunlich. Seit Tagen fahren wir oft stundenlang auf Radwegen! 
Sie sind wirklich gut, laufen meist in Sichtweite parallel zu großen Straßen, bieten mehr Schatten und werden allenfalls mal von Joggern, Anglern und Mopeds genutzt. 
Dann nehmen wir aber auch mal kleinere Straßen in Küstennähe. Fast alle Straßen sind gut geteert, nur manchmal sieht's plötzlich so aus.
Bisher war's immer flach, heute kamen die Berge näher. Der Weg wurde wellig, aber nie steil.
In Strandnähe ist es sehr ruhig. Hier grasen Kühe unter Palmen mit Blick auf's Meer.
Und wenn man ne Weile sucht, gibt's auch mal ein fast verstecktes Restaurant. Thailand hat so viele Strände und Inseln, das Land kann scheinbar irre viele Touristen aufnehmen.
Nach dreimal Tourenradlader in fünf Wochen gab's heute sechs in drei Stunden, aus Norwegen, Italien, England und Australien. Sie alle sind richtig lange unterwegs: 5 Monate, ein Jahr oder open end. Wir freuen uns immer noch täglich über den Nord-Ost-Monsun, der uns nach Süden trägt. Die anderen müssen schon kräftigst arbeiten. Gute Tourenplanung ist das eine, aber wenn man ein Jahr und länger unterwegs ist, muss man oftmals Abstriche machen.

Freitag, 24. November 2023

24.11.2023 Salzfarmen in Thailand

Die Hälfte der Tagesetappe fahren wir durch Salzfarmen. Rechts und links der Küstenstraße schillern endlos flache Wasserbecken. Hier verdunstet Meerwasser und so kann grobes Meersalz geerntet werden. 
Mit originellen Walzen wird der fast trockene Boden geglättet.
Das Produkt wird in großen Hallen gelagert und dann zur Weiterverarbeitung abtransportiert. Angesichts der riesigen Mengen haben wir uns gefragt, ob das Salz wohl exportiert wird. Aber nein, es wird hauptsächlich zur Herstellung von Stockfisch und Fischsoße verwendet.
Die Becken scheinen ein Paradies für Vögel zu sein. Warum ist mir nicht klar.
Wir landen heute im alten königlichen Seebad Hua Hin. Außer dem Bahnhof haben wir nichts Schönes gefunden.
Die Fülle an riesigen Luxushotels lässt auf traumhafte Strände schließen. Uns war die Sonne zu intensiv für einen Strandaufenthalt.

Donnerstag, 23. November 2023

23.11.2023 Von Bangkok zum Meer

Am Morgen geht's noch ruhig zu, aber bald wird's laut und eng auf den Straßen.
Manchmal findet mapy Gassen für uns, wo keine Autos durchpassen. Es ist noch sehr früh, aber das Angebot der Garküchen ist schon fertig.
Auch noch so enge Gassen kann man mittels Zaun halbieren, wenn man dahinter Platz für einen Hühnerhof braucht
Küche, Restaurant, Wohnzimmer... die Grenzen sind fließend
Nach 100 Kilometern kommen wir ans Meer. Hier tut man was für die Urlauber.
Und am Abend schauen wir zu, wie die Fischerboote aufbrechen zum Meer.


Mittwoch, 22. November 2023

22.11.2023 Was für eine Stadt!

Bangkok wird von den Bewohnern gerne "Stadt der Engel" genannt oder wegen der vielen Kanäle "Venedig des Ostens", in Reiseführern auch die "wunderbare Katastrophe". Ich finde keine Worte, die passend wären, man muss die Stadt erleben. 
Der "Königspalast" ist fast ein Stadtviertel, eine Ansammlung prachtvoller Bauten und Tempel, jeder Quadratmeter besonders schön, einfach überwältigend.
Jeder Eingang hat Wächter, so furchterregend, dass sicher keine bösen Geister hereinkommen
1900 Meter Mauer mit schönsten Gemälden erzählen Geschichten aus der Tradition des Volkes und aus dem Leben des Buddha.
Gleich nebenan überrascht der nächste Tempel 
Der liegende Buddha ist 15 m hoch und 44 m lang!
Und noch ein besonderer Tempel, auf dem goldenen Berg
Die Fülle der Eindrücke sprengt unser Aufnahmevermögen und den Blog. Morgen geht's wieder auf's Rad.