Montag, 30. Oktober 2017

Montag, 30.10.
Mal was Neues: Regen! In der Nacht hat es ordentlich gewittert und geschüttet, und am Morgen sind wir bei leichtem Regen losgefahren. Wir können uns schon nicht mehr an den letzten Regen erinnern. Es ist angenehm abgekühlt und auch der Wind ist besser. Dazu biegen wir in die Ruta Nacional 95 ab, auch gut geteert, aber noch ruhiger. Es kommt uns vor, als ob wir durch ein Naturschutzreservat fahren: Rechts und links unberührte Natur, Stille außer Tierstimmen, sehr schön, und erst nach 80 km wieder ein Dorf.
die erfreuen uns schon lange - endlich auch mal vor der Kamera
so ein schönes Zuhause
Dusche mit Durchlauferhitzer in argentinisch - original, nicht selbstgebastelt


Sonntag, 29. Oktober 2017

Samstag/Sonntag 28.10.-29.10.
Es gibt hier in der Pampa nichts Spannendes zu sehen oder zu berichten. Hier müssen wir einfach nur durch, um später nach Paraguay zu gelangen. Die Straße verläuft meist schnurgerade und es begleiten uns den ganzen Tag viele Vogelstimmen. Spannend war nur heute früh unser Haustier:

die Fliesen sind 40x40
morgens um 6 ist es einfach am schönsten

Samstag, 28. Oktober 2017

Freitag, 27.10.
Großes Glück am Morgen: der Himmel ist bewölkt. So fahren wir bei angenehmen 22-25 Grad und kühlem Wind – leider heftig und von vorne. Die Straße haben wir fast für uns, ca alle 10 Minuten ein Auto. Nur ein paar Tiere nutzen sie zum Spaziergang, meistens Schweine, manchmal Ziegen. Außerdem gibt es immer wieder Schwärme von leuchtend grünen Papageien. 
 

Am Morgen ist Helmuts Hinterrad mal wieder platt. Und am Mittag schon wieder! 
  

unterwegs noch mal ein nettes Gespräch am Straßenrand, mit einem Motoradfahrer aus Paraguay, der in seinem Leben hauptsächlich per Rad, aber auch per Motorrad 60000 km kreuz und quer durch Argentinien getourt ist, und sich zum Glück sehr bemüht, uns in Englisch davon zu erzählen
Dann noch eine Stunde bei Sonnenschein und wir finden nach 78 km eine angenehm kühle Unterkunft, bevor die Hitze erbarmungslos zuschlägt.
Donnerstag, 26.10.
Heiß, heiß, heiß! Wir sind angekommen in der trockenen heißen menschenleeren Pampa. Gestern ging's gut bis Mittag, also etwa 70 km, aber dann war es sooo heiß – ca 38 Grad im Schatten, aber da die Sonne hier fast senkrecht steht, leider ohne jeden Schatten, so dass wir uns noch 30 km zur nächsten „Stadt“ gequält haben, wo es wenigstens einen Camping gab.
 
Die Dorfjugend amüsierte sich im „Pool“, wir lagen nur halbtot im Schatten und warteten auf den Abend.
rund um Yuto gibt es große Obstplantagen - köstliche Orangen zum Beispiel

Heute hat sich dann beim Picknick nach gut 50 km der „Dorfpräsident“ zu uns gesellt, und nach dem üblichen Gespräch und Foto hat er uns erklärt, dass wir auf der Route keine Städte, keine Dörfer, eigentlich nichts finden werden, und wann welcher Bus wie weit fährt. Dank der zunehmenden Hitze haben wir schnell seinen Rat angenommen und sind jetzt nach 5 Stunden Busfahrt 270 km weiter im Osten Richtung Paraguay. Was wir unterwegs gesehen haben, war Trockenheit mit Sträuchern, kleinen Bäumen und riesigen Kakteen, kaum Autos und jede Stunde ein kleines Dorf. Dieses weite heiße flache Nichts hat einen Namen: Gran Chaco!

so sieht's aus im Chaco, einige 100 km immer gleich





zur Abwechslung kommt etwa alle 50-80 km eine Kreuzwegstation des längsten Kreuzwegs der Welt





        
oder mal was Besonderes: eine Brücke, unter der Wasser ist - haben wir seit Wochen nicht gesehen

Dienstag, 24. Oktober 2017

Dienstag, 24.10.
Das wird ein langweiliger Bericht. Argentinien ist plötzlich heiß, wir sind unter 1000 m und wir sind nur am Rand von Nationalstraßen ohne Seitenstreifen gefahren. Mit einigem Abstand gab es noch Berge, aber wir nähern uns der Pampa, der endlosen absolut flachen trockenen heißen weiten Ebene, die einen großen Teil Argentiniens ausmacht. Erfreulich: Es gibt hier und da Bäume, so dass man im Schatten halten kann, z.B. wenn Helmut mal wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nachgeht:
 
Wir haben nur dieses Foto gemacht, weil es nichts Besonderes gab und weil wir nur auf die Straße geschaut haben. So geht’s noch 2 Tage weiter auf der N 34, danach hoffen wir auf einen Seitenstreifen.

Montag, 23. Oktober 2017

Montag, 23.10.
Salta ist heute eine lebendige Stadt voller Touristen. Sie hat einige sehr schöne Kirchen, Kolonialbauten und Parks zu bieten. Wir nutzen den Tag eher als Erholungs- und Entspannungstag. Es gilt mal, die Wäsche waschen zu lassen und auch das Gesäß zu entlasten. Die typischen Attraktionen für Touristen, Rafting-Skytrain-Sessellift o.Ä. wollen wir nicht. Wir kommen gerade aus Höhen jenseits von 4000 m und freuen uns, mal wieder richtig Luft zu bekommen.

die Kathedrale - erstaunlich barock


und nebenan wohnt der Erzbischof
und ganz in der Nähe: San Francesco
und überall schöne Parks
  

Sonntag, 22. Oktober 2017

Sonntag, 22.10.
Die Fahrt von Jujuy nach Salta haben wir über die Nebenstrecke RN 9 absolviert. Sie ist recht schmal und führt uns über einen Berg durch den schönsten Regenwald. Die Steigungen sind lang, aber dafür moderat und gut zu fahren. Die Bergtour kostet uns keine größeren Anstrengungen, da es sehr kühl ist und wir auf ca.1500 m keinerlei Sauerstoffmangel mehr verspüren. Handschuhe, Buff und lange Kleidung bleiben den ganzen Tag an, recht ungewöhnlich.
 





Samstag, 21. Oktober 2017

Samstag, 21.10.
Ein Abwärtstag! Den ganzen Tag sind wir bergab gefahren, großenteils so steil, dass der wieder sehr heftige Gegenwind uns nicht ausbremsen konnte. Und wieder lagen schöne bunte Felsen am Weg. Ein kurzer Abstecher nach Purmamarca führte uns zum Berg der sieben Farben – so schön, dass der Ort geprägt ist von Touristenbussen und Souvenirmärkten. Wie mag das sein, wenn man immer nur an diesen bunten Touripunkten den Bus verläßt?
Gelandet sind wir in einer Großstadt, San Salvador de Jujuy, auf 1450 m. Ungewohnt schwül hier unten, aber dank Wolken nicht heiß. Hier gibt es deutlich mehr Tourenradler, heute gleich zwei: Jaques aus Frankreich auf dem Weg nach Ushuaia, und ein Italiener auf dem Weg nach Norden.

schade, in echt noch viel schöner!

Berg der sieben Farben in Purmamarca

ein Italiener, ein Franzose und ein Deutscher: drei, die die Kinder groß und die Arbeit hinter sich haben

Freitag, 20. Oktober 2017

Freitag, 20.10.
Abra Pampa – Tilcara , eine ordentliche Entfernung von 131 km. Das sollte eigentlich sehr gut gehen, da es ca. 900m bergab geht. Dennoch war es recht anstrengend, da wir quasi pausenlos sehr starken Gegenwind hatten.
Wir lassen uns aber nicht irritieren und schaffen das ganz gut. Die unglaublich schöne Umgebung hilft dabei sehr: Regenbogenfelsen, sehr seltsam geworfene Wellenlinien, das Tal des Rio Grande.
Nebenbei haben wir auch unseren letzten (für dieses Jahr) hohen Pass in den Anden erklommen.
 






Donnerstag, 19. Oktober 2017

Donnerstag, 19.10.
Ankunft in Argentinien! Am Morgen sind wir schnell an der Grenzbrücke, aber es ist schon viel los hier. Viele Bolivianer wollen nach Argentinien, umgekehrt ist eher wenig los, und Touristen sind nur vereinzelt zu sehen. Wir stellen uns in die Schlange, und da nur einer von 5 Schaltern besetzt ist, stehen wir da auch 1,5 Stunden und bekommen dann problemlos den Einreisestempel. Dann wird noch das Gepäck durchleuchtet wie am Flughafen und wir können losradeln. Unser erstes Ziel ist eine Bank mit Geldautomat. Erster Versuch: 5 Automaten, nur einer für Visa, und der geht heute nicht. Zweite Bank: 2 Automaten mit langer Schlange davor. Argentinier scheinen Geduld zu haben, wir notgedrungen auch. Nach wieder 1,5 Stunden bin ich vorne und bekomme Geld, aber nur 2000 Pesos = 100 €. Immerhin, wir können etwas zu essen kaufen. Und dann radeln wir wirklich ins Land. Die unendliche Altiplano-Weite setzt sich hier fort. Ein paar Unterschiede zu Bolivien fallen auf: Es gibt Zäune, es gibt Bäume und es gibt Kühe, aber auch noch Alpakas. Ein wunderbarer Nordwind schiebt uns in irrem Tempo über die Ebene bis nach Abra Pampa, der ersten kleinen Stadt nach ca 75 km. Unterwegs treffen wir mal wieder einen Tourenradler, Jean-Lou aus Belgien. Er ist im Juni 2016 in Alaska gestartet und auf dem Weg nach Ushuaia. An der Grenze stand, dass das noch über 5000 km sind. Gute Reise!

Grenze Bolivien-Argentinien
endlose Ebene auf ca 3600 hm
allein unterwegs von Alaska nach Patagonien

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Mittwoch, 18.10.
Glück für Radfahrer! Morgens früh in Tupiza wundern wir uns. Als wir die geteerte Landstraße erreichen, liegen überall große Steine im Weg. Die Straße ist blockiert, kein Auto unterwegs, dafür viele Menschen zu Fuß. Immer wieder Steine, Autoreifen und Dornengestrüpp, aber wir kommen durch. Nach ein paar Kilometern am Stadtrand sitzen viele Menschen auf der Straße. Auf Nachfrage erfahren wir, dass das eine Protestdemo ist. Die Stadt Tupiza und die ganze Region hatten vor ein paar Tagen kein Wasser mehr. Jetzt, kurz vor Beginn der Regenzeit, scheinen die Speicher leer und man ist auf die Hilfe der Regierung angewiesen. Die Aktion ist effektvoll. Fast den ganzen Tag haben wir die Straße für uns – kein LKW, kein Bus, fast kein Auto, kein Hupen, kein Gestank, und das in wunderschöner Landschaft. Wir wissen nicht, ob die Knappheit eine Folge des Klimawandels ist oder.... Jedenfalls wünschen wir den Menschen hier und überall, dass sie Erfolg haben beim Kampf um das Grundrecht auf frisches Wasser!
Nach 90 anstrengenden Kilometern mit fast 1200 hm sind wir in Villazón angekommen, der Grenzstadt zu Argentinien. Morgen werden wir Bolivien nach 12 Tagen, gut 700 km per Rad und 300 km per Bus wieder verlassen.
Einen wichtigen Termin möchte ich heute nicht vergessen: Prof. Dr.med. H.D. Promsel hat heute Geburtstag! Unseren herzlichsten Glückwunsch! Bei nächster Gelegenheit bekommst Du ein whatsapp-fähiges Smartphone.


Wie passt der Fluss nur da durch?


Der Knabe hängt gelangweilt an der Schule rum. Er sagt, er sei 16 (sieht aus wie 13) und habe die Schule beendet. Und jetzt?

Zwei auf dem Weg zum Kindergarten?
Beim Sportunterricht bemerken die Kinder uns. Der Lehrer stellt die üblichen Fragen und macht dann ein Handy-Video-Interview mit uns. Er bedauert sehr, dass man in Bolivien nicht richtig Englisch lernt.