Samstag,
28.3.
Heimreise
– aber das ist eigentlich das falsche Wort. Heim, das ist
irgendwie etwas sehr Vertrautes, aber wir wussten ja und spüren
jetzt auch, dass sich Deutschland zur Zeit eher fremd anfühlt. Zum
Heimkommen gehört auf jeden Fall, Kinder und Enkel zu besuchen –
geht leider nicht. Also schreibe ich besser Rückreise – und die
verlief viel problemloser, als wir befürchtet hatten. An das frühe
Aufstehen um 4.30 waren wir gewöhnt, die Stadt war noch fast
autofrei, den Weg zum Flughafen kannten wir schon und Räder
zerlegen ist für Helmut inzwischen Routine. Zum Glück haben wir
für's Verpacken Platz neben einem Check-in-Schalter gefunden. So
konnten wir zwischendurch wiegen und Sachen so lange verschieben, bis
die Räder in den Kartons knapp unter den erlaubten 23 kg lagen. Den
Rest, d.h. 4 Radtaschen, 2 Lenkertaschen, Zelt, Packsack,
Thermoskanne und Werkzeugtasche verteilten wir auf zwei Packsäcke,
je ca 15 kg, und zwei Radtschen blieben als Handgepäck. Ethiopian
Airlines war unkompliziert und hat die Radkartons als zweites
Gepäckstück akzeptiert. Und nach dem Check-in waren wir sehr
erleichtert.
Und
dann gab's im Flugzeug noch ein bemerkenswertes Erlebnis. Neben uns
sitzt ein interessanter junger Mann aus Deutschland, der in Sambia
ein Freiwilligenjahr mit Weltwärts gemacht hat und jetzt wie so
viele abbrechen musste. Wir erzählen von unserer Tour und vom Besuch
bei meiner Tante in Njombe, die auch Freiwillige betreut. Darauf die
Frage „Deine Tante, ist das die Bibi?“
(Bibi=Kisuaheli=Großmutter) Krass, ein Deutscher in Sambia, 1500 km
von Njombe entfernt, und der „kennt“ meine 93jährige Tante,
wenn er sie auch nie gesehen hat.
Beim
Zwischenaufenthalt in Addis Abeba haben wir uns sehr gewundert. In
Sambia wurden überall Hände desinfiziert, wirklich bei jedem
Eingang, und auch häufiger die Körpertemperatur gescannt. Nichts
davon in Äthiopien. Hier liefen nur sehr viele mit Gesichtsmaske
rum, die aber häufig zum Essen und Sprechen unterm Kinn hing. Einige
Asiaten hatten dazu noch Maler-Overalls oder Regenmäntel an. Aber
die eigentliche Überraschung kam in Frankfurt: Ziemlich leerer
Flughafen und sonst nichts. Keine Desinfektion, keine
Fieberkontrolle, keine Information über Quarantäne, allein der
Hinweis, Abstand zu halten. Das kann Sambia besser. Dann die Deutsche
Bahn: viele Züge fahren nicht, Bahnen und Bahnhöfe sind fast
menschenleer, die geplante Verbindung gibt’s so nicht, die
ausgedruckte aktuelle Verbindung fällt unterwegs flach wegen
technischen Mangels... aber wir kommen nach Münster und sind doch
recht froh, wieder hier zu sein.
Abschied von Sambia |
Hallo Ihr Beiden,
AntwortenLöschenschade, das tut mir für leid, dass Ihr einen schönen Teil der geplanten Radreise nun wegen Corona abrechen musstet. Dennoch habt Ihr aber auch schon vieles erlebt und nette Begegnungnen gehabt. Hoffe - wir sehen uns mal wieder auf einer Radtour, wenn die Pandemie vorrüber ist. Zudem freue ich mich schon auf einen interessanten Reisebeitrag im nächsten Leezen-Kurier oder bei einem Radreisevortrag beim ADFC im Herbst.
Liebe Grüße und bleibt gesund - Peter