Freitag, 26. Dezember 2025

21.12.2025 Der Eisenerzzug, der längste Zug der Welt

Dieser Zug ist sehr berühmt. Er ist der längste Zug der Welt und misst etwa 2,5 km und wiegt etwa 21000 Tonnen. Hinter den mächtigen Lokomotiven hängen bis zu 220 Waggons. Es verkehren 4 Züge zwischen M'Haoudat und dem 700 km entfernten Atlantikhafen Nouadhibou. Im ganzen Land gibt es nur diese eine Bahnlinie. Eisenminen sind die wichtigste Einnahmequelle des Landes. Beliebt ist dieser Zug besonders bei abenteuerlustigen Rucksack- oder Fahrradtouristen. Sie können während eines 20minütigen Aufenthalts auf die Waggons klettern und geduldet die ganze Strecke kostenlos mitfahren. Erlaubt ist es eigentlich nicht, aber auch nicht verboten, und ganz ungefährlich auch nicht. Wer es legal möchte, kann aber auch in den einzigen Personen Waggon steigen. 


24.12.2025 Weihnachten in Nouakchott

Vor fünf Tagen und 550 km tauchte ein Weihnachtswunsch auf: zur Christmette in der Hauptstadt zu sein, dem einzigen Bischofssitz des Landes, und dort in der St. Josephs-Kathedrale Weihnachten zu feiern. 
Im Land gibt es nur 4500 Katholiken in sechs Pfarreien, Menschen aus Europa und aus südlicheren afrikanischen Ländern.Der NO Passat hat es ermöglicht.
1. Weihnachtsgeschenk: Ein PKWfahrer wirft uns Milch, Wasser und Trinkjoghurt aus dem Fenster.
2. Geschenk: Sehr Schönes Hostel  mit Dusche! Welche Wohltat! 
Nach einem Restaurantbesuch folgt das 3. Geschenk, die Christmette, mit Lichtern und Glitzer, mit Chor und Trommeln, mit Tanz und viel viel Freude.

Donnerstag, 25. Dezember 2025

23.12.2025 Eintönig?

Ist das nicht eintönig, immer nur Sand und Steine? Das habe ich mich in den letzten Monaten oft gefragt. Jetzt kenne ich die Antwort: die offensichtliche Leblosigkeit schärft die Sinne, die Eintönigkeit macht nicht schläfrig, sondern nachdenklich und aufmerksam. Es gibt sie Vieles zu entdecken.
Sieht aus wie Mangos, ist aber federleicht wie mit Schaumstoff gefüllt 

22.12.2025 Wind und Sand im Wüstenland

Am Morgen sehen wir unseren Gastgeber in Aktion. Der Sturm weht so viel Sand auf die Straße, dass diese schnell verschwunden wäre, wenn die ausgesetzten Stellen nicht regelmäßig entsandet würden - aufwändig, mühsam, notwendig.
Wo es besonders stürmt oder wenn uns LKWs überholen, fühlt man sich gesandstrahlt. Eine Schutzbrille schützt die Brillengläser, ein Buff die Haut. Zeitweise war das Fahren links sehr angenehm, weil wir den von Autos hochgewirbelten Sand nicht abgekriegt haben. Das ist sicherer, aber es gefällt der Polizei nicht, leider verboten. Da hilft nur bei jedem LKW abbremsen, Lenker gut festhalten und gegen den Windstoß legen.
Scheinbar sieht man Helmut seine Fähigkeiten an. Des öfteren werden wir bei Pannen angehalten, er packt an oder hilft mit Tipps weiter. 
Auf der Ladefläche liegt ein Wasserkissen, die in allen Größen in den Dörfern die Wasserversorgung sichern.
So sieht's nach zwei Minuten aus - der Sand macht vor nichts halt.
Am Abend wird uns dieses Zimmer angeboten. Im Sand und Wind hätte kein Hering gehalten. Also kommt die Zeltunterlage auf den Boden, darauf Isomatte und Schlafsack und schon wird's dunkel.

21.12.2025 Noch mehr Sand, noch mehr Wind, noch mehr Wüste

Ein mühsamer Tag, weil wir 38 km nach Osten gegen heftigen NO Wind müssen. Wir sind gespannt auf das erste Dorf im neuen Land, Boulenouar. Es ist ein sandiges Dorf - äußerst mühsam, auch nur ein paar hundert Meter von der Nationalstraße abzufahren. Es gibt viele einfachste Hütten, Krankenhaus, Shop und um Geschenke bettelnde dreiste Jungen, die mit Steinen nach uns werfen, weil wir keine Geschenke an Bord haben. Weiter mühsam mit teils schlechter Straße.
 Die Erwachsenen sind sehr freundlich: Wasserflaschen werden aus aus LKWs gereicht, im Shop bekommen wir von einem Kunden Baguettes geschenkt, und wir bekommen Hilfe bei der Zeltplatzsuche.
Der Sandpflugfahrer stellt seien Radlader extra so, dass unser Zelt vor Wind geschützt ist.

20.12.2025 Über die Grenze nach Mauretanien

Nach 1850 km verlassen wir Marokko und sind sehr gespannt auf Mauretanien, das unbekannte Land, von dem es nicht mal einen Reiseführer gab.
Schon der Grenzübergang zeigte, das wir jetzt endgültig in Afrika angekommen sind. Um 14.00 an der Grenze war erst mal eine Stunde geschlossen, Mittagspause, die aber mit Omelett und Café au lait recht angenehm war. Ein Tourenradler aus Frankreich wurde dort gestoppt, weil er kein Visum hatte und nicht wusste, dass es seit 2025 nur noch e-Visa gibt. Pech, das bringt ihm ca zwei Tage Zwangspause.
Für uns beginnt das Chaos. Helmuts Reifen war genau hier platt!
Wir mussten etwa 5 mal vor und zurück und Schlangestehen, bis wir den Ausreisestempel hatten. Dann erst mal Reifen flicken und endlich ab ins Niemandsland, d.h. 3 km Teer, dann einen km übelste Buckel -Sandpiste mit mengenweise LKWs und Bussen im Schritttempo. Im mauretanischen Grenzbereich wurde das Chaos perfekt. Endlos Anstehen im totalen Menschengewimmel und -gedränge. Ohne Schubsen und Drängeln wartet man sicher endlos. Immer wieder werden Pässe über Köpfe vorgereicht, die mit eingelegten Geldscheinen ihr Ziel schneller erreichen. Wir warten... Pass und Visumkontrolle, und warten... Fingerabdrücke und Foto, warten nicht zum Bezahlen, und warten... auf den  Stempel. Erledigt. Dann endlich noch relativ problemlos Geldwechsel und Sim Card und los um 19.10. 
Nach nur 9 km wird's dunkel. Wir finden Windschutz bei einem einfachen Haus mit freundlichem Mann, der uns spätabends noch Tee, Zucker, Eier, Obst und Wasser zum Zelt bringt. Mauretanien scheint sehr freundliche Menschen zu haben.

Freitag, 19. Dezember 2025

19.12.2025 Nordostpassat

Ich hatte bei der Tourplanung auf den Nordostpassat gesetzt, und die Hoffnung hat sich erfüllt. Seit ein paar Tagen bläst er so kräftig, dass wir problemlos mehr als 100 km am Tag fahren. 
Wie heftig dieser Sturm ist, zeigt sich, wenn uns LKWs entgegen kommen und uns den Sand ins Gesicht blasen oder wenn die Straße die Richtung wechselt und wir nur noch mühsam vorwärts kommen, schlimmstenfalls schieben, oder wenn überall, im Zelt, in Taschen, in Tellern und Tassen, in Ohren und Nasen Sand ist.
Diesen Wüstenbewohnern scheint das nichts auszumachen.
Der Wind nötigt uns, immer einen geschützten Platz für's Zelt zu suchen, aber ganz im Süden des Landes gibt es fast nichts als Wüste. 
Etwas Schutz bieten die Steine, aber da in Neuseeland der Sturm am Mount Cook die Zeltstangen gebrochen hat, hat Helmut vorgesorgt und eine Mauer gebaut
Am Straßenrand sehen wir, wie sich ein anderer Tourenradler vor Sand und Wind schützt.

Bir Gandus

18.12.2025 Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Jetzt sind wir also in den Tropen, wir haben den nördlichen Wendekreis bei 23 Grad Nord passiert. Zum Glück ist die Sonne gerade weit weg, am südlichen Wendekreis, also bei 23 Grad Süd. 46 Grad, das ist ein ordentlicher Abstand. Freiburg liegt bei 48 Grad, damit ist unser Abstand zum aktuellen Zenit etwa so weit wie Freiburg vom Äquator. Trotzdem scheint die Sonne so kräftig, dass wir gerne mehr Schattenpausen machen würden - wenn es den denn gäbe. Im Sommer möchte ich auf keinen Fall hier sein.
Das Bild ist zum Glück nicht von uns. So sah es gestern im Anti-Atlas aus, nicht höher und sogar südlicher als der Pass, über den wir vor zwei Wochen gefahren sind. Wetter ist Glückssache, aber Information und Planung sind schon hilfreich.

Mittwoch, 17. Dezember 2025

17.12.2025 Dakhla

Dakhla ist eine besondere Stadt. Vor 100 Jahren lebten hier 200 Menschen, jetzt 106000. Die Stadt liegt auf einer 40 km langen schmalen Nehrung. Die Lagune scheint ein Paradies zu sein für Kite-Surfer und Hobbyfischer. Am anderen Stadtrand  am Atlantik tummeln sich die Wellenreiter.
Überall wird gebaut, z.B. eine neue Uniklinik.
Hier wurde Grundwasser gefunden. Seither baut Marokko einen neuen Tourismus-Hotspot auf. Die südlichste Stadt des Landes ist 1700 km von der Hauptstadt entfernt.
Noch etwas ganz besonderes: eine katholische Kirche mit Gottesdienst am Abend - die ersten Adventskerzen in diesem Jahr.